Erdoğans Friedensplan: Ukraine-Konflikt soll eingefroren werden
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan plant, auf dem Treffen der G20-Gruppe am Montag in Rio de Janeiro einen Plan zur "Einfrierung des Konflikts" in der Ukraine entlang der aktuellen Frontlinien zu präsentieren. Der Vorschlag sieht auch vor, Gespräche über die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine um mindestens 10 Jahre zu verschieben, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg.
18.11.2024 10:17
Der türkische Führer möchte Präsident Wolodymyr Selenskyj davon überzeugen, die Bemühungen um einen Beitritt zur Nordatlantikpakt-Organisation um mindestens 10 Jahre zu verschieben, "im Rahmen eines Entgegenkommens" gegenüber Wladimir Putin, so berichten Quellen der Agentur Bloomberg.
Erdoğan möchte Selenskyj überzeugen: "Er sah Geheimdienstinformationen"
Der Plan Ankaras umfasst die Schaffung einer entmilitarisierten Zone im Donbass, im Osten der Ukraine. Um zusätzliche Sicherheitsgarantien zu gewährleisten, sollen internationale Militärkräfte in die Region entsandt werden. Kiew würde zudem Zusicherungen über Waffenlieferungen erhalten, um den Verbleib außerhalb der NATO auszugleichen.
Die türkischen Behörden räumen ein, dass die Vorschläge für die Ukraine schwer akzeptabel sein könnten, betrachten sie jedoch als die "realistischste Herangehensweise". Sie betonen, dass man sich zuerst auf die Sicherung eines dauerhaften Waffenstillstands konzentrieren sollte, bevor man über die Zukunft der von Russland besetzten Gebiete diskutiert.
Erdoğan hofft, Selenskyj zu überzeugen, an Friedensgesprächen in Istanbul teilzunehmen. Quellen berichten, dass der türkische Anführer "Geheimdienstinformationen gesehen hat, aus denen hervorgeht, dass die Ukraine viel mehr Territorium verlieren könnte innerhalb der nächsten Monate, wenn die Kämpfe nicht eingestellt werden".
Die Einladung der Ukraine in die NATO ist der zentrale Punkt des sogenannten Siegesplans von Präsident Selenskyj.