Ex‑Präsident Fernandez wegen schwerer häuslicher Gewalt angeklagt

Fabiola Yanez, die derzeit mit ihrem Sohn in Spanien lebt, hat letzte Woche eine Beschwerde gegen Fernandez eingereicht und ihn der häuslichen Gewalt beschuldigt. In den Medien sind Fotos aufgetaucht, auf denen Yanez mit einem blauen Auge und anderen Verletzungen zu sehen ist.

Anfangs wurde Fernandez beschuldigt, seiner Ex-Frau leichte Verletzungen zugefügt zu haben, doch nach der Sichtung ihrer Aussagen entschied die Staatsanwaltschaft, die Anklageschrift zu erweitern. Laut der Zeitung "Clarin" wurden auch Vorwürfe des Machtmissbrauchs und der Drohungen gegenüber Yanez hinzugefügt.

Die Aussagen der Frau wurden im argentinischen Konsulat in Madrid aufgenommen. Fast vier Stunden lang beschrieb sie mit großer Präzision Situationen, in denen Fernandez ihr gegenüber sowohl körperliche als auch psychische Gewalt angewendet haben soll. Unter den Vorwürfen befindet sich auch die Anschuldigung, dass Fernandez sie im Jahr 2016 zu einer Abtreibung gezwungen haben soll. Ebenfalls erwähnt wurden mehrere Vorfälle körperlicher Aggression, die sich in den folgenden Jahren ereignet haben sollen.

Alberto Fernandez, der von 2019 bis 2023 das Amt des Präsidenten von Argentinien innehatte, gab diese Woche ein Interview der spanischen Zeitung "El Pais". Darin gestand er ein, dass es während der häufigen Streitigkeiten mit Yanez zu verbaler Gewalt gekommen sein könnte, bestritt jedoch, dass er ihr gegenüber körperlich aggressiv gewesen sei.

Er hält daran fest, dass Yanez ihn falsch bezichtigt hat und vermutet, dass „jemand sie dazu aus anderen Gründen ermutigt“ habe. - Ich wurde beschuldigt, etwas getan zu haben, was ich nicht getan habe. Ich habe Fabiola oder keine andere Frau jemals geschlagen, erklärt Fernandez.