16.000 demonstrieren in Hamburg gegen Weidels umstrittene Aussagen
In Hamburg fand eine Demonstration statt, an der etwa 16.000 Personen teilnahmen. Sie protestierten gegen den Auftritt von Alice Weidel, der Kanzlerkandidatin der rechtspopulistischen Partei AfD, im Rathaus. Die AfD-Vorsitzende bezeichnete die Protestierenden als "Schlägerbanden" und verglich sie mit der SA, den paramilitärischen Truppen der NSDAP.
Die Demonstration fand etwa fünf Wochen vor den Bundestagswahlen statt. Die Organisatoren des Protests betonten, dass ihr Ziel darin bestand, Widerstand gegen die Politik der AfD auszudrücken, die sie als hasserfüllt empfinden. Laut "Süddeutsche Zeitung" verliefen die Proteste weitgehend friedlich, obwohl die Polizei in einigen Fällen Tränengas einsetzte. Die Teilnehmer trugen Transparente mit Slogans wie "Stoppt die AfD" oder "Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen".
Alice Weidel benutzte in ihrer Rede radikale Parolen. Sie erwähnte Taleb Abdul Jawad, der einen Angriff auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg verübte, und bezeichnete ihn als "Araber" und "ein Deutschland hassender Mensch". Allerdings erwähnte sie nicht, dass der Angreifer Sympathien für die AfD hatte.
Weidel wiederholte auch ihre Behauptung, dass Adolf Hitler ein "Linker" war, die sie zuvor in einem Interview mit Elon Musk auf der Plattform X aufgestellt hatte.
In der neuesten Umfrage von RTL/ntv liegt die AfD mit 20 Prozent auf dem zweiten Platz, was das beste Ergebnis der Partei seit einem Jahr ist. Nur die Union (CDU/CSU) liegt mit 31 Prozent Zustimmung davor. Die Bundestagswahlen sind für den 23. Februar angesetzt.
Kontroversen um das "Abschiebeticket"
Kürzlich erlangte die AfD Aufmerksamkeit durch das "Abschiebeticket" - ein Flugblatt der lokalen AfD in Karlsruhe, das in Form eines Flugtickets für "illegale Einwanderer" gestaltet war. Auf der Broschüre war das Abreisedatum der 23. Februar, also der Tag der Bundestagswahlen, angegeben. Aussagen von Alice Weidel, darunter die Behauptung, dass Hitler ein "Linker" war, zogen ebenfalls mediale Aufmerksamkeit auf sich. Weidel behauptete, ihre Partei vertrete "libertäre und konservative" Ansichten.