AfD feiert Wahlsieg in Thüringen, CDU erleidet schwere Verluste in Sachsen
Wie erwartet erzielten rechtspopulistische und linkspopulistische Parteien bei den Landtagswahlen am Sonntag hohe Ergebnisse in zwei Bundesländern im Osten Deutschlands. In Thüringen siegte die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD), während in Sachsen die rechtspopulistische Partei von der CDU besiegt wurde.
Die regierende Koalition des Bundeskanzlers Olaf Scholz erlitt bei zwei Regionalwahlen in Ostdeutschland am Sonntag eine schwere Niederlage, kommentierte die Bloomberg-Agentur.
Laut einer Prognose von Infratest dimap für den ARD-Sender siegte in Thüringen die AfD mit 30,5 % der Stimmen und ließ die CDU hinter sich, die 24,5 % der Wählerstimmen erhielt. An dritter Stelle landete das radikal linke Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit 16 %.
Die Linkspartei erhielt bei der Wahl 12,5 % und die SPD 7 % der Stimmen. Die übrigen Parteien überschritten die 5-%-Hürde nicht: Die Grünen erhielten 4 % und die FDP 1,3 %. Andere Gruppierungen wurden von 4,2 % der Wähler unterstützt.
Laut der Prognose wird die AfD die meisten Abgeordneten in den Thüringer Landtag entsenden, der aus 88 Abgeordneten besteht – insgesamt 30. Die CDU wird 24 Abgeordnete entsenden, die BSW 15, die Linke 12 und die SPD 7.
Sehr schlechtes Ergebnis der CDU in Sachsen
Ein Wahlsieg der AfD in Thüringen wird auch durch die Exit-Poll-Prognose für den ZDF-Sender angezeigt. Laut dieser Umfrage erhielt die AfD unter Führung ihres Vorsitzenden Björn Höcke 33,5 % und lag damit vor der CDU, die 24,5 % der Wählerstimmen erhielt. Folgende Plätze belegten: BSW (14,5 %), die Linke (11,5 %) und die SPD (6,5 %).
An den Landtagswahlen in Thüringen nahmen laut vorläufigen Schätzungen 74 % der Wahlberechtigten teil.
In Sachsen erzielte die CDU laut Exit-Poll 31,5 % der Stimmen. Die AfD liegt knapp dahinter mit 30 %, während die BSW 12 % der Stimmen erhielt.
Damit hat die CDU erneut ein sehr schlechtes Ergebnis in Sachsen erzielt. Die Landtagswahlen 2019 brachten das schlechteste Ergebnis der CDU seit 1990 - 32,1 %. Der Spitzenkandidat der CDU, Michael Kretschmer, ist seit 2017 Ministerpräsident von Sachsen. Bis 2019 regierte er gemeinsam mit der SPD und seit 2019 mit der SPD und den Grünen.
Die AfD hingegen ging aus diesen Wahlen in diesem Land erneut gestärkt hervor. Die Beliebtheit der Partei steigt seit 2014, und 2019 erhielt sie in Sachsen 27,5 % der Stimmen.
Die BSW erhielt am Sonntag 12 % der Stimmen und wird zum ersten Mal im 120-köpfigen sächsischen Parlament vertreten sein.
Die SPD erzielte das schlechteste Ergebnis seit 1990
Laut Prognose erzielte die SPD 8,5 %. Im Jahr 2019 erzielte sie bereits ein sehr schwaches Ergebnis mit 7,7 % und war die fünfte Partei im Landtag nach der CDU, der AfD, der Linken und den Grünen. Es war das schlechteste Ergebnis seit 1990, selbst wenn die Sozialdemokraten traditionell in diesem Bundesland nicht so stark sind, betont das Portal tagesschau.
Laut Exit-Poll werden die Grünen mit 5,5 % in den sächsischen Landtag einziehen. Im Jahr 2019 erhielten sie 8,6 % und bildeten eine Koalition mit der CDU und der SPD.
Die Linke erzielte 4 %, und dies ist eine "weitere Niederlage", bemerkt tagesschau. Die neu gegründete Allianz von Sahra Wagenknecht hat dieser Partei wahrscheinlich wichtige Stimmen abgenommen. Im Jahr 2019 hatte die traditionell starke Linke 10,4 % Unterstützung.
Laut der Prognose des Senders ZDF verteilten sich die Stimmen in Sachsen wie folgt: CDU - 31,9 %, AfD - 31,3 %, BSW - 11,6 %, SPD - 7,8 %, Grüne - 5,2 %, Linke - 4,5 %, andere - 7,7 %.
Die Wahlbeteiligung in Sachsen betrug 73,5 %.