AfD fordert EU‑Austritt und neue Wirtschaftsunion
Die Alternative für Deutschland (AfD) fordert in ihrem neuesten Wahlprogramm erneut, dass Deutschland die Europäische Union und die Eurozone verlässt. Aus einem Dokument, das der PAP über das Magazin "Spiegel" vorliegt, geht hervor, dass die Partei vorschlägt, die derzeitige EU durch eine neue Wirtschaftsgemeinschaft zu ersetzen.
Die AfD fordert die Schaffung einer Wirtschafts- und Interessengemeinschaft (WIG), also einer wirtschaftlichen und interessenorientierten Gemeinschaft. Die Partei betont, dass ein "harter Bruch" mit der Europäischen Union unerwünschte Folgen haben könnte, weshalb dieser Prozess sowohl mit den bisherigen Mitgliedern der EU als auch mit potenziellen neuen Partnern ausgehandelt werden sollte.
Was die Währung betrifft, so möchte die AfD, dass Deutschland das "Euro-System" verlässt und eine eigene stabile Währung einführt. Wenn es notwendig wäre, könnte der Euro vorübergehend beibehalten werden. Nach Ansicht der Partei wären die Übergangskosten des Euro-Ausstiegs niedriger als die "die dauerhaften Kosten des weiteren Verbleibs im Euro-System".
Ähnliche Forderungen stellte die Partei bereits während der Bundestagswahlkampagne 2021, zog sich jedoch später von dem Konzept des "Dexits", also des Austritts Deutschlands aus der EU, zurück. Im Februar 2023 erklärte der AfD-Fraktionsvorsitzende Tino Chrupalla, dass es bereits zu spät sei, den "Dexit" zu realisieren.
Kontroverses Wahlprogramm der AfD
Das Wahlprogramm der AfD enthält auch kontroverse Vorschläge im Bereich der Sozialpolitik. Die Partei spricht sich für eine deutliche Einschränkung des Zugangs zur Abtreibung aus, die sie als "absoluten Ausnahme" anerkennt, die nur in kriminologischen oder medizinischen Fällen zulässig ist.
Sie kritisiert auch das derzeitige Gesetz zur Selbstbestimmung über das Geschlecht, das es transsexuellen Personen ermöglicht, das Geschlecht und den Namen in offiziellen Dokumenten zu ändern. Die AfD spricht von einem angeblichen "Trans-Kult" und einer "frühen Sexualisierung" von Kindern – berichtet der "Spiegel".
Im Bereich der Sicherheitspolitik widmet die AfD einige Seiten der Zusammenarbeit mit Russland. Die Partei sieht in Russland einen Lieferanten von billigem Gas und fordert die Wiederaufnahme des Handels. Das "Spiegel"-Portal betont, dass im Dokument kein Wort über Wladimir Putins Krieg gegen die Ukraine erwähnt wird.