AfD‑Parteitag: Forderungen nach rigider Migrationspolitik und internem Zwist
Auf dem Parteitag der Alternative für Deutschland (AfD) im bayerischen Greding wurde eine Resolution verabschiedet, die die massenhafte Rückführung von Ausländern aus Deutschland in ihre Herkunftsländer vorsieht. Das Dokument, das vom stellvertretenden Vorsitzenden der bayerischen Parteistrukturen vorbereitet wurde, sieht auch die vollständige Schließung der deutschen Grenzen für Asylbewerber vor.
24.11.2024 11:33
Auf dem Parteitag in Greding nahmen über 500 AfD-Mitglieder die sogenannte "bayerische Resolution für Remigration" an. Das Dokument, das vom stellvertretenden Vorsitzenden der regionalen Parteistrukturen, Rainer Rothfuß, vorgestellt wurde, sieht massenhafte Rückführungen von derzeit in Deutschland lebenden Ausländern vor. Rothfuß argumentierte in seiner Rede, dass Deutschland nicht "einer Hängematte für die ganze Welt" werden könne, berichteten deutsche Medien.
Gemäß dem angenommenen Dokument soll der Schutz vor Krieg und Verfolgung zwar nach internationalem Recht gewährleistet werden, jedoch nicht auf deutschem oder europäischem Gebiet. Die Partei fordert, dass die Bundesregierung und die Europäische Union Schutz- und Entwicklungszonen außerhalb Europas schaffen. Das Programm der erzwungenen Rückführungen soll nicht nur Personen umfassen, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind.
Beobachtung durch Sicherheitsbehörden
Die bayerischen Strukturen der AfD stehen seit 2022 unter Beobachtung des Landesamtes für Verfassungsschutz als potenziell verfassungsfeindliche Organisation. Die Partei versuchte, diese Entscheidung gerichtlich anzufechten, jedoch wies das Verwaltungsgericht in München im Juli letzten Jahres ihre Klage ab und bestätigte das Vorliegen von Anhaltspunkten für verfassungsfeindliche Aktivitäten.
In seinem Bericht weist das bayerische Landesamt für Verfassungsschutz darauf hin, dass die Mehrheit der AfD-Führung in diesem Bundesland mit dem inzwischen aufgelösten Parteiflügel sympathisiert, der sich um Björn Höcke, den Führer der Partei in Thüringen, gebildet hat. Innerhalb der Partei besteht ein Konflikt zwischen dem moderateren und dem radikalen Flügel, wobei letzterer derzeit die Oberhand hat.
Kontroversen um einen jungen Abgeordneten
Während des Parteitags sollten die Delegierten auch ein neues Parteischiedsgericht wählen, das sich unter anderem mit Verfahren zur Ausschließung von Mitgliedern aus der Partei befasst. Dieses Thema ist insbesondere im Kontext des Falls des Landtagsabgeordneten Daniel Halemba umstritten. Die Staatsanwaltschaft in Würzburg hat ihm unter anderem vorgeworfen, zu Hass aufzustacheln. Zwar forderte die Bundesführung der AfD harte Sanktionen, einschließlich des Parteiausschlusses, doch das bayerische Parteischiedsgericht entschied sich für deutlich mildere Maßnahmen.
Der Vorsitzende der bayerischen AfD kritisierte während des Parteitags die Oppositionsarbeit der CDU und ihres Vorsitzenden Friedrich Merz scharf. Er warf ihnen vor, Deutschland unnötig zu gefährden, indem sie dem russischen Präsidenten Wladimir Putin den Krieg erklärt haben. Er behauptete, dass nur seine Partei für Frieden und Freiheit eintrete, und rief gleichzeitig zur Einheit innerhalb der Partei vor den für den 23. Februar geplanten Bundestagswahlen auf.