Airbnb plant Gladiatorenspiele im Kolosseum: Kultur oder Kommerz?

Das Unternehmen Airbnb plant, spektakuläre Gladiatorenkämpfe im historischen Kolosseum zu organisieren. Touristen können in die Rolle von Spartakus, dem berühmtesten Krieger, schlüpfen, wobei das Ganze auch pädagogischen Wert haben soll. Diese Idee hat sowohl bei den Einwohnern als auch bei den Behörden Roms Kontroversen ausgelöst.

Airbnb plant Gladiatorenspiele im Kolosseum: Kultur oder Kommerz?
Bildquelle: © Getty Images | Edwin Remsberg
Mateusz Kaluga

21.11.2024 15:53

Gladiatorenkämpfe im römischen Kolosseum waren bereits viele Jahre vor unserer Zeitrechnung gängig. Die Kämpfer waren ursprünglich Gefangene, die um ihr Leben kämpfen mussten. Als die Kämpfe populär wurden, eröffnete man eine Schule für Gladiatoren, in der Waffentechniken und Taktik gelehrt wurden. Mit der Zeit dienten die Kämpfe auch politischen Zwecken.

Der berühmteste Gladiator war Spartakus. Die Kämpfe in der römischen Arena wurden erst im Jahr 326 n. Chr. von Kaiser Konstantin dem Großen verboten. Schätzungen zufolge starben in der über 300-jährigen Geschichte mehr als 400.000 Menschen. Airbnb hat bereits einen Vertrag mit der Leitung des Kolosseums abgeschlossen. Im Mai wird eine Rekonstruktion der Kämpfe mit pädagogischen Elementen auf die Arena zurückkehren. Die Idee ist umstritten, da Touristen selbst in die Rolle eines Kriegers schlüpfen können.

Laut dem Portal "National Geographic" können die Teilnehmer die Kampftechniken unter Anleitung erfahrener Rekonstrukteure erlernen. Die Organisation plant, die notwendigen Kostüme und Accessoires bereitzustellen, um die Touristen noch mehr in die Atmosphäre des antiken Roms zu versetzen. An der Aktion beteiligt sich auch die Römische Historische Gruppe.

Die gesamte Idee zielt darauf ab, Touristen anzuziehen, die sich wie Helden aus Filmen oder historischen Romanen fühlen möchten. Rekonstruktionen sind für Mai nächsten Jahres geplant, und das Konzept wurde bereits von der Verwaltung des Kolosseums akzeptiert. Wie "National Geographic" berichtet, umfasst der von Airbnb unterzeichnete Vertrag mit der Direktion 1,5 Millionen Euro.

Die Idee von Airbnb hat viele Kontroversen ausgelöst, insbesondere unter den Einwohnern Roms sowie bei lokalen Politikern. Kritiker betonen, dass das Kolosseum kein Ort für derartige kommerzielle Veranstaltungen ist. Der italienische Politiker Enzo Foschi erklärte, dass Rom kein Disneyland sei. Er betonte, dass Denkmäler respektiert werden sollten und nicht in Freizeitparks umgewandelt werden dürfen.

Auch der römische Kulturstadtrat Massimiliano Smeriglio hat sich entschieden gegen diese Initiative ausgesprochen und sie als "Kommerzialisierung der Kultur" bezeichnet. Er forderte Airbnb auf, das Angebot von ihrer Website zu entfernen und betonte, dass das Kolosseum eines der bedeutendsten Denkmäler der Welt sei und kein Ort für solche Unterhaltungen sein dürfte.

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