TechnikAlgenpest im Eriesee: Bedrohung durch Cyanobakterien nimmt zu

Algenpest im Eriesee: Bedrohung durch Cyanobakterien nimmt zu

Der Eriesee ändert seine Farbe.
Der Eriesee ändert seine Farbe.
Bildquelle: © oli-2|landsat-9|usgs przez nasa earth observatory
Mateusz Tomczak

15.09.2024 12:56

Der Eriesee, der viertgrößte der fünf Großen Seen Nordamerikas, kämpft mit umfangreichen Algenblüten. Es gibt so viele, dass der See auf Satellitenbildern grün erscheint.

Im August dieses Jahres hat der von der NASA betriebene Satellit Landsat-9 Fotos des Eriesees gemacht. Er fotografierte sichtbare Veränderungen im westlichen Teil dieses Gewässers, das etwa 830 Quadratkilometer umfasste.

Der Eriesee hat seine Farbe geändert

Die ungewöhnliche grün-blaue Färbung des Wassers ist auf die übermäßige Aktivität von Cyanobakterien zurückzuführen, mikroskopisch kleinen Organismen, die aufgrund hoher Temperaturen und großer Mengen an Nährstoffen wie Stickstoff und Phosphor, die hauptsächlich aus der Landwirtschaft stammen, blühen.

Das Phänomen, das zu solchen Effekten führte, begann bereits im Juni. Beobachtungen zufolge erreichte es am 22. August seine größte Ausdehnung. An diesem Tag bedeckten Cyanobakterien etwa 1700 Quadratkilometer der Oberfläche des Eriesees.

Dieses Phänomen ist für den Eriesee nicht neu, da seine Gewässer regelmäßig von Algenblüten betroffen sind, insbesondere aufgrund des Zuflusses von Nährstoffen aus dem Maumee-Fluss. Trotz seiner spektakulären Erscheinung auf Satellitenbildern stellt die Blüte von Cyanobakterien und Algen eine ernsthafte Bedrohung für die Tierwelt und den Menschen dar. Die im Eriesee dominierenden Cyanobakterien der Gattung Microcystis produzieren ein Toxin (Mikrocystin), das sich auf der Wasseroberfläche ansammeln und sogar in die Luft gelangen kann. Der Kontakt mit den durch diese Cyanobakterien verursachten Toxinen kann allergische Reaktionen wie Hautausschläge, Augenreizungen oder Atemwegssymptome hervorrufen.

Wissenschaftler überwachen den Gehalt des gefährlichen Toxins

Überwachungsstationen des Great Lakes Environmental Research Laboratory (GLERL), die im westlichen Teil des Eriesees verteilt sind, überwachen die Gehalte dieses gefährlichen Toxins. Obwohl der Höhepunkt der Mikrocystinkonzentration Ende Juli und Anfang August lag, bleibt seine hohe Konzentration auch Anfang September bestehen.

Die vom GLERL gesammelten Daten spielen zusammen mit Satellitenbildern eine Schlüsselrolle beim Verständnis des Phänomens der Algenblüten und der Vorhersage ihres Auftretens. Sie ermöglichen es auch, Hinweise zu entwickeln, warum solche Phänomene auch in anderen Großen Seen wie dem Oberen See auftreten. Einer der Hauptverdächtigen für die Forscher sind die Klimaveränderungen.

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