Algerien baut künftig Korvetten: Russland ausgebremst von China
Das algerische Verteidigungsministerium hat angekündigt, mit dem Bau von chinesischen Korvetten des Typs 056 in den lokalen Werften zu beginnen. Dies bedeutet, dass der lang verhandelte Vertrag über den Kauf russischer Raketen-Korvetten des Projekts 22380 aufgegeben wird.
Die chinesische Korvette wurde von der Hudong-Zhonghua Shipbuilding Group gebaut, einem der führenden Schiffbauer weltweit. Zurzeit ist die Korvette 056 eines der modernsten Kriegsschiffe in Afrika. Algerien plant den Kauf von sechs weiteren Einheiten, wobei mindestens eine in einer lokalen Werft gebaut werden soll.
Zu diesem Zweck hat Algerien mit dem Ausbau der Werft in Annaba in Zusammenarbeit mit Italien begonnen. Nach Abschluss der Arbeiten wird die Werft in der Lage sein, Kriegsschiffe der Korvettenklasse mit einer Rumpflänge von bis zu 50 Metern zu produzieren.
Russland verliert den Markt
Russland versuchte seit Jahren, Algerien seine Kriegsschiffe anzubieten und bot unter anderem Korvetten der Klasse Wasilij Bykow des Projekts 22160 sowie Korvetten 22380 mit Ch-35-Raketen an. Doch chinesische Schiffe gewannen die Oberhand, was ein schmerzhafter Schlag für Russland ist, das Algerien als loyalen Kunden betrachtete.
China erobert schnell den Rüstungsmarkt in Algerien und bietet unter anderem YJ-12B-Marschflugkörper, CH-4- und WJ-700-Drohnen, WM-80-Raketenartilleriesysteme sowie HQ-9B-Luftverteidigungssysteme an. Algerien erwägt auch den Kauf chinesischer VT-4-Panzer.
Zusammenarbeit mit China
Der Wechsel des Handelspartners ist bedeutsam, wenn man bedenkt, dass über 85 Prozent der Ausrüstung der algerischen Armee aus Russland stammen.
Algerien finalisiert nach wie vor mit Russland den Kauf des Su-57-Jagdflugzeugs. Zuvor hatte es unter anderem U-Boote des Projekts 877 und 636.6 erworben.