Algerien wechselt Partner: Militärbündnis mit den USA gegen Russland
Algerien und den Vereinigten Staaten ist es gelungen, eine Vereinbarung zu treffen, die eine Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich vorsieht. Ziel dieses Vorhabens ist es, Algerien Zugang zu amerikanischer Militärausrüstung zu verschaffen und dem wachsenden Einfluss Russlands in der Sahelzone entgegenzuwirken. Bisher hat sich Algerien hauptsächlich mit sowjetischen und russischen Ausrüstungen bewaffnet.
Algerien wird als einer der führenden Waffenimporteure weltweit sowie als das afrikanische Land mit den höchsten Verteidigungsausgaben angesehen. Laut einem Bericht der Agentur Bloomberg plant Algerien, im Jahr 2025 einen Rekordbetrag von 25,1 Milliarden Dollar für Verteidigungszwecke auszugeben. Das Washington Institute hebt hervor, dass sowjetische und russische Militärausrüstung mehr als 85 Prozent der gesamten militärischen Ausrüstung der algerischen Armee ausmacht.
Algerien hat sich jahrelang in Russland aufgerüstet
Im Jahr 2021 schloss Algerien mit Russland ein bedeutendes Rüstungsgeschäft im Wert von über sieben Milliarden Dollar ab. Derzeit konzentrieren sich Algeriens Bemühungen auf den Abschluss des Kaufs russischer Su-57-Kampfjets der fünften Generation, die sich durch Stealth-Technologie auszeichnen, also eine verringerte Sichtbarkeit für Detektionssysteme.
Viele Jahre lang war Algerien auch ein wichtiger Kunde Russlands in Bezug auf Marineausrüstung. Das Land erwarb zwei russische Elektro- und Dieselmotor-U-Boote der Projekt-877-Serie sowie vier Einheiten des Projekts 636.6, die mit Kalibr-Marschflugkörpern ausgestattet sind.
Der systematische Rückgriff auf sowjetische und russische Ausrüstung hat dazu geführt, dass die algerische Armee derzeit über mehr als 2.000 Panzer verfügt, von denen die meisten T-72 in verschiedenen Versionen sind. Ergänzt werden sie durch ältere T-55 und T-62 sowie neuere Maschinen der nach dem Zerfall der Sowjetunion hergestellten T-90-Serie.
Algeriens Militär nutzt auch sowjetische Schützenpanzer und gepanzerte Transporter (BTR-80 und BTR-60) sowie neuere Panzerunterstützungsfahrzeuge (BMPT Terminator), die seit 1995 hergestellt werden. Unter der sowjetischen Artillerie, auf die Algerien zurückgegriffen hat, befinden sich die Systeme 2S1 Gwosdika und 2S3 Akazija, während unter den weitaus gefährlicheren Waffen das Iskander-E-System oder moderne Luftverteidigungssysteme wie die Pancyr-S1 zu finden sind.
Derzeit intensiviert Algerien die Beziehungen zu den USA
Aufgrund der mit Russland abgeschlossenen Verträge sah sich Algerien einem wirtschaftlichen Sanktionsdruck der USA ausgesetzt. Im Jahr 2022 forderten Marco Rubio, ein Senator der Republikanischen Partei, sowie der damalige US-Außenminister, solche Maßnahmen zu ergreifen.
Derzeit jedoch haben die Vereinigten Staaten unter der Führung von Präsident Donald Trump beschlossen, ihre Strategie gegenüber Algerien zu ändern. Statt strenger Strafen konzentrieren sie sich darauf, attraktive Verträge anzubieten, um Russland als Waffenlieferanten und wichtigen Akteur in den Regionen Nord- und Westafrika auszuschalten.
Laut Analysten des Instituts für Wissenschaft und Internationale Sicherheit (ISIS) zeigt diese militärische Annäherung Algeriens an die USA, dass sich das Land für engere Beziehungen zu Washington öffnet. Dies ist eine Reaktion auf die zunehmend schlechteren Beziehungen zu Russland, mit dem es offensichtlich um Einfluss in der Sahelzone konkurriert.
