Angriff auf Kursk: Russe beschreibt Panik und Misstrauen gegen Putin

Vyacheslav Zarutski, ein Youtuber aus Russland, behauptet, dass die Russen erst jetzt auf den Angriff der Ukrainer im Gebiet Kursk reagieren, als könnten sie nicht glauben, dass es wirklich passiert ist. „Alle fragen, warum die Ukrainer das getan haben“, gibt Zarutski zu. Er fügt hinzu, dass die Menschen begonnen haben zu paniken.

Youtuber Vyacheslav Zarutski kommentierte in seiner neuesten Aufnahme die jüngsten Ereignisse im Gebiet Kursk und enthüllte, wie die Russen auf den Angriff der Ukrainer reagierten.

Laut Zarutski tauchten erst jetzt Kommentare zu dieser Situation im Internet auf, unter anderem auf russischsprachigen Kanälen auf YouTube.

Die Behörden sagten, wir warten drei Tage, und alles wird in Ordnung sein, und jetzt dauert es die dritte Woche, betont der Youtuber.

Die Russen verbergen ihr Erstaunen nicht. Interessanterweise sind sie nicht nur über die Langsamkeit der russischen Behörden, sondern auch über die Tatsache überrascht, dass die Ukrainer sich entschieden haben, anzugreifen. „Warum haben sie uns angegriffen? Was haben wir getan?“, fragen sich laut Zarutski die Russen. Sie sind auch enttäuscht, dass das Militär sie nicht beschützen konnte.

Zarutski fragte Familie und Freunde, was sie davon halten, dass der Krieg auf russisches Territorium vorgedrungen ist. Wie er beschreibt, hat im Land Panik begonnen, und die Menschen, die bisher Putin unterstützten, sind "halb und halb" geteilt.

Die ersten sagen, dass sich wohl etwas geändert hat, etwas passiert ist, (...) aber man muss weiterkämpfen, es braucht mehr Soldaten. Das Verteidigungsministerium hat einen Fehler gemacht, aber wir werden die Schuldigen finden (...) und weiterkämpfen, erklärt Zarutski.

Diese Russen glauben weiterhin an den Sieg. Die zweite Gruppe, so der Youtuber, glaubt, dass der Staat nichts mehr tun kann und zweifelt an der Aufrichtigkeit der Behörden.

Ein Freund von Zarutski, der in der Nähe des Gebiets Kursk lebte, verkaufte nach dem Angriff der Ukrainer seine Wohnung, weil – so der Youtuber – er wirklich daran glaubte, dass die Ukrainer die Stadt Kursk angreifen werden. Früher unterstützte der Mann Putins Aktionen und konnte nicht glauben, dass die Ukrainer seine Gebiete angreifen würden. Er änderte jedoch seine Meinung.

Ein anderer Freund des Youtubers hat eine Anzeige gepostet, dass er seine Wohnung verkaufen möchte. Er traf diese Entscheidung, weil er in einem hohen Gebäude in Tatarstan lebt und Angst hat, dass eine Drohne in Zukunft sein Wohngebäude treffen könnte.

Laut Zarutski sind sich die Russen nicht mehr sicher, ob Putin sie verteidigen kann. „Alle warten, denn es ist sehr wahrscheinlich, dass eine weitere Mobilisierung der Truppen stattfinden wird“, erklärt der Youtuber.