Archäologen finden gut erhaltene Priestergrabstätte in Assiut
Särge mit Inschriften und Krüge mit menschlichen Organen aus dem alten Ägypten wurden in einem 14 Meter tiefen Schacht entdeckt. Der schön verzierte Sarg und die Grabkammer gehörten einer altägyptischen Priesterin, die vor fast 4000 Jahren lebte.
14.11.2024 12:51
Die überraschende Entdeckung machten Archäologen in der altägyptischen Nekropole Assiut, die entlang des Nils liegt, wo seit über 20 Jahren Ausgrabungen durchgeführt werden.
Die Forscher fanden eine wertvolle Kammer, die sich hinter einer Steinmauer des Steinbruchs am Boden eines 14 Meter tiefen senkrechten Schachts befand. Darin waren zwei kunstvoll verzierte Särge – einer mit einer Länge von 2,3 Metern, der andere mit einer Länge von 2,6 Metern.
Ein weiteres bedeutendes Fundstück war eine Truhe mit Kanopenkrügen, in denen während des Mumifizierungsprozesses die Organe der Verstorbenen aufbewahrt wurden, darunter Leber, Milz, Lunge und Gedärme.
Üblicherweise sind diese Krüge mit den Köpfen der vier Horussöhne verziert, wobei jedes Organ von einer bestimmten Gottheit beschützt wird: Hapy (für die Lunge), Imsety (Leber), Duamutef (Magen) und Qebehsenuef (Gedärme).
Die auf etwa 1880 v. Chr. datierte Kammer wurde in der Antike von Grabräubern geplündert, die vermutlich allen Schmuck und metallischen Gegenstände mitnahmen – jedoch blieben die meisten Begräbnisgüter unversehrt.
Die Ausgrabungen dieses Schachts begannen im Jahr 2022 und umfassten drei Ausgrabungskampagnen.
Die laufenden Ausgrabungen im Grab sind ein internationales Unterfangen, an dem die Freie Universität Berlin, die Universität Sohag in Ägypten, die Universität Kanazawa in Japan und die Polnische Akademie der Wissenschaften beteiligt sind. Alle entdeckten Artefakte wurden dem ägyptischen Ministerium für Tourismus und Altertümer übergeben.
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