Asylkrise in Großbritannien: Hunderte Flüchtlinge vor Räumung
Hunderte von Asylbewerbern im Vereinigten Königreich könnten ihr Dach über dem Kopf verlieren. Hotels, hauptsächlich in London, drohen mit Räumungen aufgrund von Zahlungsrückständen der Firma Stay Belvedere Hotels (SBHL), mit der das britische Innenministerium die Zusammenarbeit beendet hat. Die Finanzkrise verschärft sich, und die Regierung macht die Vorgängerregierung für schlecht konstruierte Verträge verantwortlich.
Was müssen Sie wissen?
- Krise in den Hotels: Hunderte Asylbewerber im Vereinigten Königreich könnten aus Hotels, hauptsächlich in London, ausgewiesen werden, da die Firma Stay Belvedere Hotels (SBHL) nicht bezahlt hat.
- Vertragsaufhebung: Das britische Innenministerium hat die Zusammenarbeit mit SBHL beendet und die Firma wegen unsachgemäßer Handlungen und schlechter Leistungen beschuldigt.
- Steigende Kosten: Die Unterbringung von Asylbewerbern in Hotels kostet die Regierung 6.5 Millionen Euro pro Tag, was eine erhebliche finanzielle Belastung darstellt.
Was ist das Innenministerium und warum hat es den Vertrag mit SBHL beendet?
Wie "The Telegraph" berichtet, drohen Hotels im Vereinigten Königreich mit der Räumung von Hunderten von Asylbewerbern, da sie keine fälligen Zahlungen von der Firma Stay Belvedere Hotels (SBHL), die sich um die Unterbringung kümmert, erhalten haben. Das Innenministerium, das für Einwanderungspolitik und Asylverfahren verantwortlich ist, hat letzten Monat den Vertrag mit SBHL gekündigt. Der Grund? Vorwürfe über unsachgemäße Handlungen und schlechte Leistungen der Firma. Hotels, hauptsächlich im Raum London, behaupten, dass der Mangel an Mitteln von SBHL sie daran gehindert hat, Versicherungsprämien zu bezahlen, was sie einem Vertragsbruch aussetzt. – Wenn keine Zahlungen erfolgen, haben wir keine Wahl – wir müssen die Asylbewerber räumen – sagte ein anonymer Hotelbesitzer im Gespräch mit "The Telegraph".
Wie viel kostet die Unterbringung von Asylbewerbern im Vereinigten Königreich?
Derzeit befinden sich in britischen Hotels etwa 38.000 Asylbewerber. Die Kosten? 6.5 Millionen Euro täglich. Die Ausgaben der Regierung für diesen Zweck steigen rasant:
- 2012: 667 Millionen Euro
- 2016: 588 Millionen Euro
- 2020: 557 Millionen Euro
- 2024: 6,35 Milliarden Euro
SBHL, das über 50 Hotels für Migranten verwaltete, war Subunternehmer von Clearsprings Ready Homes – einer Firma mit einem 10-Jahres-Vertrag mit dem Innenministerium. Jetzt übernehmen Mears, Serco und CTM die Aufgaben von SBHL.
Warum haben die Hotels kein Geld erhalten?
Hotels stellten SBHL in der Regel am 20. des Vormonats Rechnungen aus und erhielten das Geld am 28. oder 29. Nach der Vertragskündigung von SBHL durch das Innenministerium blieben die Zahlungen aus. – Die Versicherungsprämien sind monatlich fällig. Ohne diese brechen wir Verträge, also müssen wir die Asylbewerber räumen – erklärt eine Quelle, die von "The Telegraph" zitiert wird. Die Regierung behauptet, dass das Innenministerium seine Rechnungen beglichen hat und das Problem bei SBHL und Clearsprings liegt. – Wir arbeiten daran, die Zusammenarbeit mit ihnen zu beenden. Wenn sie die Bedingungen brechen, werden wir reagieren – sagte eine Regierungsquelle im Gespräch mit "The Telegraph".
Wer zahlt für das Chaos in den Migrantenhotels?
Wie "The Telegraph" berichtet, haben die Hotels eine 90-tägige Kündigungsfrist von SBHL erhalten, wissen jedoch nicht, wer die Unterkunftskosten während der Übergangszeit decken wird. Die Firmen Serco, Mears und CTM bieten neue Verträge an, aber der Rückzug aus den Verträgen mit SBHL verkompliziert die Situation. Ein Hotelier erwähnte eine Geheimhaltungsvereinbarung, die Verhandlungen fünf Jahre lang blockieren könnte. SBHL war für 25 Prozent der Unterkünfte für Asylanten im Rahmen des Innenministeriums verantwortlich und erzielte einen Rekordgewinn von 58 Millionen Euro. Die Firma glaubt, dass sich die Krise lösen lässt.
Migrantenrekord im Ärmelkanal im Jahr 2025
Inzwischen brechen die Zahlen der Migranten, die den Ärmelkanal überqueren, Rekorde. In den ersten drei Monaten des Jahres 2025 wurden über 6.600 Menschen in kleinen Booten entdeckt – 30 Prozent mehr als im Vorjahr (weniger als 5.000). Das Innenministerium, unter der Regierung der Labour-Partei, überprüft alle Verträge, die von den Tories übernommen wurden, und macht diese für das aktuelle Chaos verantwortlich.