TechnikAtomstrom fürs Handy: Chinas Betavolt entwickelt AKW-Batterie

Atomstrom fürs Handy: Chinas Betavolt entwickelt AKW‑Batterie

Stellen Sie sich ein Telefon vor, das ein halbes Jahrhundert lang funktioniert und dessen Akku nie aufgeladen werden muss. Obwohl dies wie ein Szenario aus Science-Fiction-Filmen klingt, ist das chinesische Unternehmen Betavolt Technology überzeugt, dass dies möglich ist. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer innovativen, sicheren Atombatterie.

Atomstrom fürs Handy: Chinas Betavolt entwickelt AKW-Batterie
Bildquelle: © Canva | SERSOL

20.11.2024 11:04

Betavolt Technology, mit Sitz in Peking, arbeitet an der Entwicklung einer miniaturisierten Atombatterie, bekannt als Betavoltaik-Batterie. Die Vertreter des Unternehmens sind überzeugt, dass diese Technologie in Zukunft in verschiedenen elektronischen Geräten wie Smartphones und Tablets eingesetzt werden kann. Die neuartige Batterie soll es ermöglichen, dass Geräte bis zu 50 Jahre ohne Aufladen betrieben werden können.

Atomare Batterie für das Telefon

Der erste Prototyp ist eine Batterie mit dem Namen BV100, die eine Spannung von 3 V erzeugt und äußerst klein ist - kleiner als eine Münze. Ihre Abmessungen betragen 15 x 15 x 5 mm, und sie liefert dank des Zerfalls von radioaktivem Material 100 Mikrowatt Energie. Die spezielle Lösung basiert auf dem Zerfall des Nickel-Isotops, was sie sicher macht – sie emittiert keine Strahlung und erzeugt keine schädlichen Chemikalien.

Es ist geplant, die Leistung der Batterie bis 2025 auf 1 W zu erhöhen. Laut den Entwicklern kann diese Technologie in einer seriellen Konfiguration genutzt werden, um die Leistung an die Anforderungen moderner Geräte anzupassen. Der Prototyp wurde als bereit für die Massenproduktion präsentiert, berichtet der Dienst Android Central.

Ist ein Telefon mit einer solchen Batterie sicher?

Obwohl das Konzept der Miniaturisierung von Atomenergie nicht neu ist, wurde es bisher nicht in der Unterhaltungselektronik verwendet, da radioaktive Materialien wie Plutonium ein Risiko darstellen. Die Ingenieure von Betavolt betonen jedoch, dass ihre Lösung sicher ist, dank der Verwendung des Nickel-Isotops und eines diamantartigen Halbleiters. Der langsame Zerfall von Nickel-63 zu Kupfer sorgt für Stabilität und Sicherheit.

Dank der schichtweisen Konstruktion ist die Batterie gegen Selbstentzündung und Explosion resistent und funktioniert auch bei extremen Temperaturen: von -60 bis 120 Grad Celsius. Das übertrifft bei weitem die Möglichkeiten der heute in der Elektronik verwendeten Batterien.

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