NachrichtenAustralien verabschiedet rigoroses Gesetz gegen Hasssymbole

Australien verabschiedet rigoroses Gesetz gegen Hasssymbole

Das neue Gesetz in Australien sieht mindestens ein Jahr Gefängnis für den römischen Gruß vor. Es ist Teil strenger Vorschriften gegen Hassverbrechen.

Musk machte eine ähnliche Geste. In Australien droht dafür eine harte Strafe.
Musk machte eine ähnliche Geste. In Australien droht dafür eine harte Strafe.
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Anna Wajs-Wiejacka

Laut der Polnischen Presse-Agentur hat das australische Parlament neue Vorschriften verabschiedet, die darauf abzielen, Hassverbrechen zu bekämpfen. Das neue Gesetz sieht mindestens ein Jahr Gefängnis für das öffentliche Zeigen von Symbolen wie dem römischen Gruß vor. Bei Terrorakten beträgt die Strafe mindestens sechs Jahre.

Das Gesetz sieht auch mindestens drei Jahre Gefängnis für die Finanzierung von Terrorgruppen vor. Es ist verboten, den Einsatz von Gewalt zu unterstützen oder Gewaltandrohungen aus Gründen der Rasse, Religion, Behinderung, ethnischen Herkunft oder Geschlechtsidentität auszusprechen.

Der Gesetzentwurf wurde von der Regierung unter Premierminister Anthony Albanese als Reaktion auf wachsende antisemitische Stimmungen eingebracht. Trotz Kritik seitens der Opposition und Teilen der Rechtsgemeinschaft wurden die Vorschriften ohne Änderungen verabschiedet.

Reaktionen auf die neuen Vorschriften

Der Australische Rechtsrat äußerte seine Enttäuschung über die Einführung obligatorischer Urteile, die er als willkürlich und einschränkend für das Recht auf ein faires Verfahren bezeichnete. Premierminister Albanese, der sich anfangs gegen obligatorische Strafen ausgesprochen hatte, betonte im Gespräch mit Sky News, dass antisemitisch motivierte Personen strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden müssen.

In letzter Zeit gab es in Australien eine Reihe antisemitischer Angriffe, darunter Brandanschläge auf Synagogen und Pflegeeinrichtungen in Sydney und Melbourne. Auf Gebäuden und Autos erschienen Swastikas. In Australien leben etwa 117.000 Juden, was 0,46 Prozent der Bevölkerung des Landes ausmacht.

Kontroversen um Elon Musk

Elon Musk geriet ins Zentrum von Kontroversen, nachdem er bei der Amtseinführung von Donald Trump eine Geste machte, die an den römischen Gruß erinnerte. Medien weltweit interpretierten diese Geste als faschistisch, was eine Welle der Kritik hervorrief. Musk wies die Vorwürfe zurück und behauptete, dass die Medien "schmutzige Tricks" anwenden und Vergleiche mit Hitler abgedroschen seien.

Bundeskanzler Olaf Scholz kritisierte Musk für die Unterstützung rechtsextremer Positionen, was zu einer scharfen Reaktion des Milliardärs führte. Musk nannte Scholz einen "Dummkopf" und betonte, dass seine Geste ein Ausdruck der Unterstützung für Trump-Anhänger war und keinen Nazi-Gruß darstellte.

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