Australien will Social Media für unter 16‑Jährige verbieten
Die australische Regierung hat angekündigt, die Nutzung sozialer Medien für Minderjährige unter 16 Jahren zu verbieten. Der Vorschlag des australischen Premierministers ist einer der restriktivsten dieser Art weltweit.
08.11.2024 10:49
Premierminister Anthony Albanese teilte am Donnerstag mit, dass der Gesetzentwurf noch in diesem Jahr dem Parlament vorgelegt werden soll. Sollte er angenommen werden, tritt das Verbot innerhalb von 12 Monaten in Kraft. — Soziale Medien sind eine Gefahr für die körperliche und geistige Gesundheit von Kindern, und es ist höchste Zeit, dies zu beenden — sagte der australische Regierungschef laut der Polnischen Presseagentur.
Albanese betonte die negativen Auswirkungen sozialer Plattformen auf Jugendliche. Er wies darauf hin, dass die Inhalte, denen Jugendliche auf sozialen Medien ausgesetzt sind, ein falsches Bild des menschlichen Körpers vermitteln. Auch frauenfeindliche Inhalte stellen eine Bedrohung dar.
Wenn ein 14-Jähriger, der selbst die Pubertätsveränderungen durchmacht, solche Bilder sieht und all diesen Reizen ausgesetzt ist, dann hat diese Person eine sehr schwere Zeit — fügte Premierminister Albanese während einer Pressekonferenz hinzu.
Das neue Gesetz würde die weltweit strengste Altersbegrenzung für die Nutzung sozialer Medien festlegen, ohne Ausnahmen, selbst nicht mit Zustimmung der Eltern oder für bestehende Konten. Die Einhaltung dieser Einschränkung soll durch Altersüberprüfung, einschließlich Biometrie und Personalausweise, sichergestellt werden. Australien testet bereits zwei Systeme in diesem Bereich.
Verbot würde die beliebtesten Plattformen betreffen
Das vorgeschlagene Verbot würde Plattformen wie Instagram, Facebook, TikTok, X und wahrscheinlich YouTube umfassen. Die Digital Industry Group (DIGI), die unter anderem Meta und TikTok vertritt, warnt, dass solche Einschränkungen die Jugend dazu verleiten könnten, unregulierte Teile des Internets zu erkunden, während gleichzeitig der Zugang zu Unterstützungsnetzwerken eingeschränkt wird.
Viele Experten teilen diese Meinung. Sie betonen, dass, obwohl soziale Medien schädlich für die Gesundheit sein können, Zweifel bestehen, ob ein derart restriktives Verbot die gewünschten Auswirkungen haben wird. Viele heben hervor, dass es wichtiger ist, Jugendlichen beizubringen, sich sicher im Internet und in sozialen Medien zu bewegen.
Anstatt den Zugang durch Verbote zu blockieren, müssen wir einen ausgewogenen Ansatz verfolgen, um altersgerechte Räume zu schaffen, digitale Kompetenzen zu fördern und junge Menschen vor Schäden im Internet zu schützen — erklärte Sunita Bose, Geschäftsführerin von DIGI, laut PAP.