NachrichtenAutoteile-Lieferant Bohai Trimet in der Insolvenz: 678 Jobs in Gefahr

Autoteile-Lieferant Bohai Trimet in der Insolvenz: 678 Jobs in Gefahr

Die deutsche Automobilindustrie, einst das Aushängeschild Deutschlands, sieht sich mit immer größeren Herausforderungen konfrontiert. Im April 2025 meldete ein weiterer Zulieferer von Autoteilen, das Unternehmen Bohai Trimet, Insolvenz an. Insgesamt sind etwa 678 Arbeitsplätze gefährdet.

Das Unternehmen, das der Hauptarbeitgeber in der Region ist, geht pleite.
Das Unternehmen, das der Hauptarbeitgeber in der Region ist, geht pleite.
Bildquelle: © Adobe Stock | zdj. ilustracyjne

Das Unternehmen aus Harzgerode (Sachsen-Anhalt) produziert Teile für Getriebe, Fahrwerke und Karosserien für deutsche und italienische Autohersteller. Einer der Hauptkunden ist Volkswagen.

Deutscher Autoteile-Zulieferer meldet Insolvenz an

Das Portal merkur.de berichtet, dass Bohai Trimet im April 2025 Insolvenz anmeldete. Der Insolvenzantrag wurde für alle vier Gesellschaften des Unternehmens gestellt, wodurch etwa 680 Mitarbeiter betroffen sind - 580 in Harzgerode und 98 in Sömmerda (Thüringen).

Olaf Spiekermann wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter ernannt. Er und sein Team sind vor Ort, um die Lage einzuschätzen und die Produktionsstabilität zu wahren. Er sichert die Gehaltszahlungen für die Mitarbeiter in den nächsten drei Monaten durch eine Vorfinanzierung von Insolvenzgeld und sucht nach langfristigen Investoren, um die Standorte in Harzgerode und Sömmerda zu erhalten.

Bohai Trimet war früher Teil des deutschen Konzerns Trimet, der 2018 seine Automobilsparte an den chinesischen Konzern Bohai Automotive Systems verkaufte. Trotz anfänglicher Hoffnungen auf eine gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit musste das Unternehmen bereits 2024 die Anzahl der Arbeitsplätze reduzieren und Kurzarbeit einführen, bevor es gezwungen war, Insolvenz anzumelden.

Bohai Trimet ist einer der größten Arbeitgeber in der Region Harz.

Trumps Zölle: Ein Schlag für die deutsche Automobilindustrie

Eine Analyse der Unternehmensberatung Ernst & Young zeigt, dass die deutsche Automobilindustrie 2024 einen Umsatzrückgang von 5 % verzeichnete, während der Rückgang bei den Zulieferern sogar 8 % betrug.

Die Branche könnte zudem stark unter den von US-Präsident Donald Trump eingeführten Zöllen auf Autos leiden. Diese Entscheidung fiel zu einem Zeitpunkt, als die Gewinne von Volkswagen und Porsche um 30 % sanken und BMW einen noch größeren Rückgang von 37 % verzeichnete.

Laut einer Studie des Instituts Prognos werden bis 2035 im deutschen Automobilsektor 190.000 Arbeitsplätze abgebaut.

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