B-2‑Bomber auf Diego Garcia: USA senden Warnsignal an Iran
Auf der amerikanischen Militärbasis auf der kleinen Insel Diego Garcia sind strategische B-2-Bomber aufgetaucht. Diese Maschinen, die mit "Geistern" verglichen werden, verdanken ihren Ruf der Stealth-Technologie, die es ihnen ermöglicht, sich vor feindlichen Radarsystemen zu verstecken. Ihre Anwesenheit soll eine deutliche Botschaft an den Iran senden, der an der Entwicklung seines Atomprogramms arbeitet.
Diego Garcia ist eine kleine Insel im Indischen Ozean, die eine Fläche von nur etwa 30 km² hat. Sie war jahrelang eine britische Kolonie und gehört heute zum Britischen Territorium im Indischen Ozean. Trotz ihrer geringen Größe spielt sie eine bedeutende Rolle auf der militärischen Weltkarte. Dies ist vor allem den Amerikanern zu verdanken, die 1971 im Rahmen der strategischen Zusammenarbeit zwischen Großbritannien und den USA eine Militärbasis mit Luft- und Seeinfrastruktur errichteten.
Amerikanische Interessen in der Region
Die Entscheidung zum Bau der Basis wurde während des Kalten Krieges getroffen, als Washington seine militärische Präsenz im Indischen Ozean ausbauen wollte. Das Hauptziel war die Wahrung der militärischen Überlegenheit gegenüber der Sowjetunion und die Sicherung von Schifffahrts- und Versorgungsrouten für Operationen im Nahen Osten und in Südasien.
Die USA errichteten die Basis auf Diego Garcia dank eines Abkommens mit den Briten, die damals das Chagos-Archipel kontrollierten. 1966 unterzeichneten beide Länder eine geheime Vereinbarung, die London die Verpachtung der Insel für 50 Jahre gestattete – eine Frist, die später verlängert wurde. Im Gegenzug unterstützten die Amerikaner Großbritannien politisch und finanziell, etwa durch die Senkung der Kosten für Polaris-Raketen.
Für die Briten war der Erwerb der Polaris-Raketen von Bedeutung, da diese eine zentrale Komponente ihrer nuklearen Triade und ein wichtiger Bestandteil der britischen nuklearen Abschreckung werden sollten. In den 1960er Jahren wollte London seine nuklearen Streitkräfte modernisieren und unabhängiger machen. Die hohen Kosten für die Entwicklung eines eigenen ballistischen Systems zwangen sie jedoch, alternative Lösungen zu suchen. Eine dieser Lösungen war das Abkommen mit den USA, das ihnen Zugang zu den amerikanischen Polaris A-3-Raketen verschaffte, die an britische U-Boote angepasst wurden.
Der Bau der Basis auf Diego Garcia brachte neben militärischen Vorteilen für Großbritannien und die USA auch negative Konsequenzen mit sich. Zwischen 1968 und 1973 vertrieb die britische Regierung die einheimische Bevölkerung – die Chagossianer – zwangsweise, um Platz für das amerikanische Militär und seine Infrastruktur zu schaffen. Die Vertriebenen wurden hauptsächlich nach Mauritius und auf die Seychellen umgesiedelt, ein Vorgang, der bis heute zu Kontroversen und internationalen Auseinandersetzungen führt. Heute wird die Insel ausschließlich von militärischem Personal und Auftragnehmern bewohnt.
Diego Garcia – Die amerikanische "Perle" im Indischen Ozean
Seit Jahrzehnten spielt die Basis eine Schlüsselrolle in Operationen der USA und ihrer Verbündeten. Sie wurde im Golf-Krieg 1991, bei der Intervention in Afghanistan nach den Anschlägen vom 11. September 2001 und während der US-Invasion im Irak 2003 genutzt. Kürzlich erschienen auf der Basis strategische B-2 Spirit-Bomber, die laut Militärexperten auf Vorbereitungen für Operationen in der Region hinweisen. Auch amerikanische KC-135 Stratotanker wurden gesichtet.
TheEurAsian Times betont, dass die Stationierung der B-2-Bomber in Diego Garcia die Flugzeit zum Persischen Golf um Stunden verkürzt. Von dort aus können die B-2 Ziele im Iran, Jemen, im Roten Meer und darüber hinaus in einem einzigen Einsatz angreifen. Laut dem Nachrichtendienst bedeutet die Anwesenheit dieser Maschinen nicht nur Abschreckung, sondern auch Vorbereitung – ein klares Signal an den Iran und seine Verbündeten, die ihr Atomprogramm vorantreiben.
Der Dienst Defence Blog weist darauf hin, dass die nahezu radarunsichtbaren B-2-Bomber GBU-57 Massive Ordnance Penetrator A/B tragen können. Diese mächtigen Bomben, bekannt als "Bunker Buster", wiegen etwa 14 Tonnen, wobei der Sprengkopf selbst über 3 Tonnen wiegt. Die GBU-57 MOP kann dank ihrer speziellen Konstruktion bis zu 60 Meter Erde oder 8 Meter Stahlbeton durchdringen, bevor sie explodiert.
In der Praxis bedeutet dies, dass die von den schwer aufzuspürenden "Geistern" transportierten GBU-57 MOP eine ernsthafte Bedrohung für verborgene, unterirdische militärische Einrichtungen darstellen. Im Iran gibt es solche Einrichtungen reichlich, wie Teheran kürzlich veröffentlichte Filmaufnahmen bestätigten. Diese zeigen "das militärische Potenzial, das die Feinde wütend machen wird". Dieses Mal war es weniger eine neue Art von Waffe, sondern eine unterirdische Festung, in der sie aufbewahrt wird. Ob diese Aufnahmen die Amerikaner verärgert haben, ist unklar, jedoch blieben sie sicherlich nicht unbeachtet.