Baku und Eriwan: 17‑Punkte-Friedensplan gegen alte Konflikte
Baku und Eriwan haben eine Einigung über den Inhalt eines Friedensvertrags erzielt. Das Dokument besteht aus 17 Punkten und soll die Grundlage für einen dauerhaften Verzicht auf gegenseitige Ansprüche sowie die Regelung der Situation zwischen den Staaten bilden.
Der Außenminister Aserbaidschans, Dscheihun Bairamow, verkündete, dass Baku und Eriwan den Inhalt des Friedensabkommens vereinbart haben. Diese Information wurde von der Agentur AP gemeldet, wobei hinzugefügt wurde, dass die armenische Seite diese Berichte noch nicht kommentiert hat.
Minister Bairamow betonte, dass Armenien die Vorschläge Aserbaidschans zu den letzten beiden Punkten des Abkommens akzeptiert hat. Der Entwurf des Abkommens umfasst insgesamt 17 Punkte.
Schlüsselpunkte der Vereinbarung: keine territorialen Ansprüche
Die letzten beiden Punkte beziehen sich auf den Verzicht auf gegenseitige Ansprüche sowie auf das Nichtstationieren von Truppen dritter Staaten an der Grenze zwischen Aserbaidschan und Armenien. Minister Bairamow hob hervor, dass Armenien seine Verfassung ändern sollte, da diese immer noch territoriale Ansprüche gegenüber Aserbaidschan bekräftigt.
Der Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien dauert seit den frühen 1990er Jahren, nach dem Zerfall der UdSSR, an. Der Streit betrifft hauptsächlich Bergkarabach, eine Region, die bis vor Kurzem überwiegend von Armeniern bewohnt war, aber international als Teil Aserbaidschans anerkannt ist. Nach einer Offensive im Jahr 2023 hat Aserbaidschan die Kontrolle über dieses Gebiet zurückerlangt.
Die Gespräche über einen Waffenstillstand und ein Friedensabkommen laufen seit vielen Monaten. Sie fanden bilateral statt, da Aserbaidschan sich weigerte, die Vermittlung früherer Mediatoren – Russland, EU und USA – zu akzeptieren.
Das mögliche Abkommen sieht die gegenseitige Anerkennung der territorialen Integrität sowie die Festlegung und Abgrenzung der Grenze vor. Es geht auch um die Freigabe von Verkehrswegen, einschließlich des sogenannten Zangezur-Korridors, der das sogenannte Mutterland Aserbaidschan mit seiner Exklave Nachitschewan und weiter mit der Türkei und Europa verbindet.
Lange Zeit gab es keine Fortschritte in den Gesprächen, die zur Unterzeichnung eines Vertrags hätten führen können, der die Beziehungen zwischen Armenien und Aserbaidschan zumindest teilweise regelt. Die Zustimmung zu den beiden Punkten stellt einen großen Erfolg für beide Seiten dar.