BAMF und BKA unter Druck: Spur zu Magdeburg-Angreifer entdeckt
Das deutsche Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) informierte, dass es gegen Spätsommer 2023 über soziale Medien einen Hinweis auf eine Person erhalten hat, die in den Angriff in Magdeburg verwickelt war, berichtete die Nachrichtenagentur dpa. Laut BAMF wurde ernsthaft gehandelt, um die erhaltenen Informationen gründlich zu überprüfen, wie bei vielen anderen Hinweisen auch.
Der Chef des Bundeskriminalamts (BKA), Holger Münch, sagte im ZDF, dass das BKA ebenfalls im November 2023 eine Warnung über einen Mann aus Saudi-Arabien erhalten hat. "Hier ist auch ein Verfahren eingeleitet worden. Die Polizei in Sachsen-Anhalt hat dann auch entsprechende Ermittlungsmaßnahmen vorgenommen", betonte er.
Münch unterstrich, dass der Mann nicht als aggressiv bekannt war. Er kündigte jedoch an, dass dies erneut überprüft werden müsse, um sicherzustellen, dass die Behörden nichts übersehen haben. "Wir haben hier ein völlig untypisches Muster, und wir müssen das auch in Ruhe jetzt auch analysieren", erklärte der BKA-Chef.
Der Verdächtige, Taleb Abdul Jawad, stammt aus Saudi-Arabien und kam 2006 nach Deutschland. In sozialen Netzwerken und Interviews erhob er kürzlich Anschuldigungen gegen die deutschen Behörden, die teilweise vage formuliert waren. Er beschuldigte sie unter anderem, nicht genug gegen den Islamismus zu unternehmen.
Nachdem er seine Unterstützung für saudische Frauen, die aus ihrem Land fliehen, öffentlich bekannt gegeben hatte, schrieb er später auf seiner Webseite in englischer und arabischer Sprache: "Mein Ratschlag: Beantragen Sie kein Asyl in Deutschland", berichtete die Nachrichtenagentur dpa.
Am Freitagabend raste ein von Jawad gesteuertes Auto mit hoher Geschwindigkeit in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg, Ostdeutschland. Bei dem Angriff kamen fünf Menschen ums Leben, während 200 verletzt wurden. Die Nachrichtenagentur dpa, die sich auf polizeiliche Quellen beruft, berichtete am frühen Sonntagmorgen, dass der 50-Jährige in Haft genommen werden soll. Das Motiv des Täters könnte Unzufriedenheit darüber gewesen sein, wie in Deutschland mit Flüchtlingen aus Saudi-Arabien umgegangen wird, erklärte am Samstag der Hauptstaatsanwalt von Magdeburg, Horst Walter Nopens.