Berlin fordert Erklärung: Nordkorea im Ukraine-Konflikt?
Der deutsche Außenminister gab am Mittwoch bekannt, dass der Geschäftsträger von Nordkorea zu Gesprächen einberufen wurde. Hintergrund sind zunehmende Verdachtsmomente, dass Pjöngjang Russland im Konflikt mit der Ukraine unterstützen könnte. Es wurde betont, dass eine solche Entwicklung eine Bedrohung für die Sicherheit Deutschlands und die Stabilität in Europa darstellen würde.
23.10.2024 15:17
Berlin informierte am Mittwoch über die Entscheidung, ein Treffen mit dem Vertreter Nordkoreas abzuhalten, um notwendige Gespräche zu führen. Das deutsche Außenministerium ist beunruhigt über die seit einigen Tagen eingehenden Berichte über die mögliche Rolle Nordkoreas im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine.
Das Ministerium erklärte in einer Mitteilung, dass die Bestätigung der Anwesenheit nordkoreanischer Soldaten in der Ukraine und Nordkoreas Unterstützung der russischen Kriegshandlungen in diesem Land einen gravierenden Verstoß gegen internationales Recht darstellen würde.
Die Informationen über ein mögliches solches Szenario tauchten vor etwa einer Woche auf. Der südkoreanische Geheimdienst berichtete, dass Nordkorea etwa 1.500 Soldaten zu Schulungen in die fernöstliche Region Russlands geschickt hat.
Eine Quelle aus dem südkoreanischen Geheimdienst deutet an, dass diese Soldaten möglicherweise an die Front in der Ukraine verlegt werden sollen. Auch weitere Truppenbewegungen sind denkbar.
Berichten zufolge könnte Pjöngjang planen, bis zu 12.000 Soldaten in den von Russland entfesselten Krieg gegen Kiew zu schicken. Auch die Entsendung nordkoreanischer Sondereinheiten ist vorgesehen.
Am Dienstag informierten die ukrainischen militärischen Nachrichtendienste darüber, dass die ersten Gruppen nordkoreanischer Soldaten am Mittwoch im russischen Verwaltungsbezirk Kursk eintreffen sollen. Diese Verstärkungen sollen dort die russischen Kräfte unterstützen.