Biden plant härtere Sanktionen gegen Russlands Ölflotte
Die Regierung von Joe Biden plant, neue Sanktionen gegen Tanker zu verhängen, die russisches Öl oberhalb des festgelegten Preislimits transportieren. Die Einschränkungen könnten Hunderte Schiffe sowie chinesische Banken betreffen, die an diesen Transaktionen beteiligt sind, schreibt die "Rzeczpospolita".
Die Regierung von Joe Biden bereitet die Einführung neuer Sanktionen vor, die die russische "Schattenflotte" sowie chinesische Banken treffen sollen. Laut Informationen der "Rzeczpospolita" werden die Einschränkungen Tanker betreffen, die Öl zu einem Preis von über 60 US-Dollar pro Barrel transportieren. Auch natürliche Personen, die mit diesem Vorgehen in Verbindung stehen, sollen sanktioniert werden.
In letzter Zeit gewinnen die internationalen Sanktionen gegen die russische "Schattenflotte" an Stärke. Finnische Behörden haben den Tanker Eagle S festgesetzt, der laut "Lloyd's List" Spionageausrüstung beförderte. Der Vorfall zeigt das Ausmaß des russischen Engagements bei der Umgehung von Sanktionen, was die Besorgnis der europäischen Nachbarländer, insbesondere im Hinblick auf ihre Energiesicherheit, verstärkt.
Dänemark, Estland, Norwegen und Schweden planen zusammen mit anderen nordeuropäischen Ländern, die Überwachung und Versicherungskontrolle russischer Tanker einzuführen. Besonders wichtig ist die Rolle Dänemarks, dessen Meerengen von Ölaustritten aus veralteten Einheiten bedroht sind. Im Dezember verhängte die Europäische Union Sanktionen gegen mehr als 50 Tanker, die helfen, die Mechanismen zur Preisbeschränkung von Öl zu umgehen.
Sie sind wie schwimmende Minen
Die ökologische Katastrophe, die sich in der Straße von Kertsch ereignete, machte die Gefahr alter russischer Tanker deutlich.
Der Austritt von Heizöl führte zu einer Kontamination von 200.000 Tonnen Boden; den offiziellen Quellen zufolge werden die Folgen der Schadensbeseitigung einen Monat andauern. Alte Tanker, die die "Schattenflotte" bilden, sind eine Quelle internationaler Spannungen und ökologischer Bedrohungen.
Als Antwort auf diese Maßnahmen hat Russland die Lieferung von Öl an Länder verboten, die den Mechanismus zur Festlegung maximaler Preise anwenden.
Im Dezember 2022 legten die G7-Staaten die Obergrenze für den Preis russischen Öls auf 60 US-Dollar pro Barrel fest. Nun erwägen sie, diese Grenze auf 40 US-Dollar zu senken sowie ein vollständiges Verbot der Raffinierung russisches Öls.
Nach Ansicht von Dr. Damian Szacawa, Experte im Bereich internationale Beziehungen, nutzt Russland ausgediente Tanker zur Umgehung der EU-Einschränkungen. Die Serie von Vorfällen der letzten Zeit zeigt, dass die Ostsee ein äußerst empfindliches Gebiet ist, das komplexen geopolitischen Spannungen unterliegt.