Bosnien plant neue Pipeline: Unabhängigkeit von russischem Gas
Ein von der oberen Kammer des Parlaments der Föderation Bosnien und Herzegowina verabschiedetes Gesetz sieht den Bau einer "südlichen Verbindung" vor, also einer Gaspipeline, die das Land mit Gas aus Kroatien versorgen soll.
Der Nationalrat der Föderation Bosnien und Herzegowina, einer Verwaltungseinheit von BiH, verabschiedete am Donnerstag ein Gesetz, das den Bau einer Gaspipeline ermöglicht, um die vollständige Abhängigkeit des Landes von russischem Gas zu lösen, so eine Mitteilung des Rates.
Derzeit bezieht Bosnien und Herzegowina ausschließlich russisches Gas, das über die östliche Grenze in der Nähe der Stadt Zvornik in das Land gelangt. Diese befindet sich auf dem Gebiet der Republika Srpska, dem überwiegend serbischen autonomen Teil des Landes.
Die geplante südliche Verbindung soll BiH mit dem LNG-Terminal auf der kroatischen Insel Krk sowie mit den europäischen Gaspipelines verbinden. Die Baukosten der Gaspipeline werden auf etwa 100 Millionen Euro geschätzt, ihre Länge soll etwa 180 Kilometer betragen.
Mit Unterstützung der USA
Jahrelang hatte die Kroatische Demokratische Gemeinschaft in BiH (HDZ BiH) - die größte politische Gruppierung der bosnischen Kroaten - Widerstand gegen den Bau geleistet. Ihre Führer wollten nicht, dass das Projekt von der Firma BH Gas, die im Besitz der Regierung der Föderation BiH ist, verantwortet wird.
Ein Kompromiss wurde durch die Annahme von Änderungen in der Satzung dieses Unternehmens im Januar dieses Jahres erzielt, die es den Tochtergesellschaften ermöglichten, ihre Sitze außerhalb von Sarajevo zu haben.
Die USA unterstützten das Projekt der südlichen Gaspipeline entschieden und forderten die HDZ BiH mehrfach auf, ihre Blockaden gegen die Realisierung des Projekts aufzugeben.
