Britische Unterwasserdrohne Herne: Revolution im Seekampf
Die ganze Welt verfolgt aufmerksam den Krieg, in dem der Einsatz von Seedrohnen zur Vernichtung der russischen Schwarzmeerflotte in der Ukraine ein besonders bemerkenswerter Aspekt war. Jetzt hat der britische Konzern BAE Systems den Demonstrator der Unterwasserdrohne Herne XLAUV vorgestellt. Hier präsentieren wir, was darüber bekannt ist.
26.11.2024 11:51
Ingenieure des britischen Konzerns BAE Systems haben in Zusammenarbeit mit der kanadischen Firma Cellula Robotics in nur 11 Monaten den Übergang vom digitalen Entwurf zum funktionalen Demonstrator der autonomen Unterwasserdrohne namens Herne vollzogen. Es handelt sich dabei um ein Extra Large Autonomous Underwater Vehicle (XLAUV).
Wie Scott Jamieson, Managing Director für maritime Projekte bei BAE Systems, erläuterte: "Herne wird die Spielregeln im Unterwasserkampf verändern. Sie wird unseren Kunden autonome Handlungskompetenzen unter Wasser bieten und damit ein breites Spektrum an Aufgaben ermöglichen. Dadurch wird die Marine von bemannten Plattformen unabhängig, Menschen werden vor Gefahren geschützt und die Dauer von Missionen auf See verlängert."
Unterwasserdrohne Herne — ein Schlüsselwerkzeug zur Überwachung kritischer Unterwasserinfrastruktur
Herne wurde entwickelt, um großflächig die Unterwasserinfrastruktur zu überwachen und zu schützen, Operationen gegen feindliche U-Boote zu unterstützen sowie geheime Aufklärungsmissionen durchzuführen. Die unbemannte Maschine bedeutet einen bedeutenden Fortschritt, da weder die Installation eines Lebenserhaltungssystems noch die Bevorratung mit Lebensmitteln oder Wasser für eine Besatzung notwendig ist.
Dadurch kann eine Aufklärungsoperation länger dauern, und mehr Platz steht für die Energiequelle zur Verfügung, ohne das Format zu vergrößern. Weitere Vorteile sind der leise Betrieb, der die Erkennung durch Sonare erschwert, und der Einsatz in sehr gefährlichen Gebieten, da der Verlust einer solchen Einheit für das Kommando weit weniger schmerzlich ist als bei einer Einheit mit menschlicher Besatzung.
Herne soll das autonome militärische Steuerungssystem Nautomate nutzen, das auf bestehenden und neu gebauten Schiffen implementiert werden kann. In Kombination mit der offenen Architektur der Drohne Herne ermöglicht dies eine einfache Integration mit vorhandenen Schiffen, was zu einem erheblichen Anstieg der operativen Wahrnehmung führt und zukünftige Erweiterungsmöglichkeiten bietet.
Ein weiterer Vorteil des autonomen Systems in der Tiefe ist die Möglichkeit, lang anhaltende Patrouillen durchzuführen, ohne Vorräte oder Lebenserhaltungssysteme auffüllen zu müssen, was Herne gegenüber traditionellen bemannten Einheiten favorisiert. Dank der offenen Systemarchitektur lässt sich dieses Fahrzeug mit dem Auftreten neuer Technologien weiter verbessern.
Beispielsweise wären Schiffe, die mit solchen Unterwasserdrohnen ausgestattet sind, ideal, um Gebiete wie Unterwasserglasfaserkabel zu patrouillieren, die für heutige Staaten entscheidend sind. Man muss nur an den kürzlich stattgefundenen Vorfall der Beschädigung eines Unterseekabels zwischen Deutschland und Finnland denken.
Die Abmessungen der Drohne wurden nicht angegeben, aber auf einigen Konzepten soll sie in einem Standard-Seecontainer Platz finden, was auf etwa 2 Meter Durchmesser und bis zu 12 Meter Länge hindeutet. Ihre Ausrüstung kann je nach Konfiguration variieren. Dies könnte ein Schleppsonar, Radar oder ein optronischer Kopf mit Tageslicht- oder Wärmebildkamera sein.