Britisches Restaurant setzt auf Grillen: Umweltschonender Fleischersatz

Beeinflusst der Verzehr von Fleisch die Umwelt? Laut Wissenschaftlern und Umweltschützern – ja, sehr. Die Zucht von Rindern, Schweinen oder Geflügel erzeugt eine hohe CO2-Bilanz, die wiederum zur globalen Erwärmung und zur Beeinflussung der Erdatmosphäre beiträgt. Viele Menschen entscheiden sich aus Sorge um den Planeten für eine vegetarische oder vegane Ernährung, sind jedoch besorgt über die ausreichende Proteinzufuhr. Britische Gastronomen haben eine Lösung für dieses Problem gefunden.

Das Konzept Yum Bug ist mehr als nur ein Restaurant. Die Besitzer des Unternehmens sind auch Produzenten von Grillen, die zu einem fleischähnlichen Produkt verarbeitet werden. Aaron Thomas, Mitbegründer von Yum Bug, erklärt in einem Interview mit dem „The Guardian“: „Das Fleisch, das am ähnlichsten ist, ist so etwas wie Rind- oder Lammfleisch, einfach wegen des Geschmacks, aber auch des Aussehens. Es ist ziemlich braun.“

Die Besitzer des Konzepts Yum Bug starteten ihr Geschäft während der Covid-19-Pandemie. Die Männer verkauften Rezepte für Gerichte aus Insekten, stießen jedoch auf Widerstand in Form der gesellschaftlichen Abneigung gegen das Essen von Insekten. „Als wir das verstanden, testeten wir einige dieser Fleischalternativen an unserem Stand in Brick Lane, und dann begannen wir, viel mehr Interesse zu wecken“, erklärt Leo Taylor.

Aus mehreren Gründen entschieden sich Leo Taylor und Aaron Thomas für Grillen statt Mehlwürmer: „Einer davon ist natürlich, dass wir unsere Insekten in verschiedene Fleischsorten umwandeln und was bei diesem Fleisch: Wie schmeckt es? Wie nachhaltig ist dieses Insekt? Welche Nährwerte hat dieses Insekt? Wie hoch ist die allgemeine Akzeptanz dieser Insektenart bei den Kunden? Und Grillen sind in vielen dieser Aspekte gut. Sie sind eine der nährstoffreichsten – sie enthalten etwa 70 % Protein in getrockneter Form – eine der nachhaltigsten und am leichtesten verfügbaren sowie eine der am meisten akzeptierten bei Verbrauchern weltweit“, sagt Taylor.

Leo Taylor informiert, dass die Zielkunden von Yum Bug nicht Vegetarier und Veganer sind. „Wir zielen auf Menschen ab, die derzeit Fleisch essen, und bieten ihnen eine viel bessere Option, die immer noch wie Fleisch schmeckt und hochwertiges tierisches Protein enthält.“

Aaron Thomas fügt hinzu: „Ich bin Veganer, außer bei Insekten. Aber es gibt auch Veganer, die Veganer sind, außer bei Muscheln wie Miesmuscheln und Austern. Und ich würde sagen, dass ein größerer Teil der Veganer offener für den Verzehr von Insekten und Muscheln ist, als man erwarten würde.“

Wie werden Grillen getötet? Zunächst wird die Temperatur im Raum, in dem sie gezüchtet werden, erheblich gesenkt. Dies führt zu einem Ruhezustand, bekannt als Diapause. In diesem Zustand empfinden die Insekten keinen Schmerz durch das Einfrieren. Leo Taylor sagt: „Es gibt Kosten im Zusammenhang mit den Lebensmitteln, die wir essen. Es gibt Kosten für die Avocado, die du auf deinem Toast streichst, und die Kosten für die Mandeln in deiner Milch. Wir sagen einfach, dass wir dies als akzeptablen Punkt im Spektrum all der Dinge betrachten, die man essen könnte.“