NachrichtenBundesregierung friert zusätzliche Militärhilfe für die Ukraine ein

Bundesregierung friert zusätzliche Militärhilfe für die Ukraine ein

Aus Deutschland kommen beunruhigende Berichte über weitere Hilfe für die Ukraine.
Aus Deutschland kommen beunruhigende Berichte über weitere Hilfe für die Ukraine.
Bildquelle: © Getty Images | Global Images Ukraine
Justyna Lasota-Krawczyk

17.08.2024 15:29

Wie die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtet, wird Deutschland seine Hilfe für die Kriegs-erschütterte Ukraine nicht über das hinaus erhöhen, was zuvor im Haushalt geplant wurde.

Das Defizit im deutschen Haushalt beträgt bereits über 12 Milliarden Euro. Dies zwingt die Regierung, Einsparungen zu suchen, was sich auf die deutsche Militärhilfe für die Ukraine auswirken wird.

Laut Berichten der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS) hat Finanzminister Christian Lindner bereits Sparziele festgelegt. Demnach wird der Ukraine keine zusätzliche militärische Hilfe gewährt, über das hinaus, was bereits im Haushalt berücksichtigt wurde. Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius soll diesbezüglich bereits Anfang August ein Schreiben erhalten haben.

Sind die Ausgaben für die Ukraine-Hilfe bereits überschritten?

Im diesjährigen deutschen Haushalt wurden bereits Mittel für militärische Hilfe an die Ukraine in Höhe von etwa acht Milliarden Euro berücksichtigt. Der geplante Höchstbetrag der Unterstützung für das nächste Jahr beträgt vier Milliarden Euro.

Hilfszusagen deuten jedoch darauf hin, dass dieses Limit wahrscheinlich bereits überschritten wurde.

Eingefrorene Hilfe

Laut der "FAS" bezieht sich der Bundestagsabgeordnete Andreas Schwarz von den regierenden Sozialdemokraten (SPD) auf die aktuelle Lage. Ihm zufolge werden derzeit keine neuen Bestellungen im Zusammenhang mit der Unterstützung der Ukraine aufgegeben, da diese nicht mehr finanziert werden.

CDU-Politiker Ingo Gädechens bestätigte ebenfalls die Einschränkung der Hilfe für die Ukraine. "Von heute auf morgen frieren Olaf Scholz und seine Ampel die finanzielle und damit militärische Unterstützung der Ukraine ein", meint der CDU-Budgetexperte.

Das bedeutet jedoch nicht das drastische Ende der Hilfe für die Ukraine. In Zukunft werden die Mittel dafür nicht aus dem Staatshaushalt kommen, sondern aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten. Laut Gesprächspartnern der AFP im Finanzministerium kooperiert die deutsche Regierung mit den G7-Staaten und insbesondere mit der EU, um schnell ein Finanzierungsinstrument für die Ukraine in Höhe von 50 Milliarden Dollar durch die Nutzung eingefrorener russischer Vermögenswerte zu aktivieren. Die bilaterale deutsche Hilfe bleibt auf höchstem Niveau, hängt jedoch von der Effektivität dieses Instruments ab.

Sperre wirkt bereits, keine neuen Mittel

Wie die "FAS" bemerkt, ist es bisher nicht sicher, ob die Nutzung eingefrorener russischer Vermögenswerte überhaupt möglich sein wird.

Die von Finanzminister Christian Lindner auferlegten Einsparungen wirken sich bereits auf Kiew aus. Laut Quellen haben sie kürzlich die Finanzierung der Lieferung des Luftverteidigungssystems IRIS-T verhindert.

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