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Capri-Sun kehrt zurück: Plastik statt Papier

Capri-Sun kehrt zurück: Plastik statt Papier
Bildquelle: © Adobe Stock | Krzysztof
Adam Sieńko

27.08.2024 21:12

Die Firma Capri-Sun möchte zur Verwendung von Plastikstrohhalmen zurückkehren. Laut dem Geschäftsführer waren die Absichten, Papierstrohhalme einzuführen, gut, aber das Endergebnis entsprach nicht den Erwartungen. Der Hersteller will die Revolution auf dem Schweizer Markt starten und sich dann um eine Genehmigung zur Rückkehr zu Plastik in den Ländern der Europäischen Union bemühen.

Das Verkaufsverbot von Einwegprodukten aus Plastik gilt in der Europäischen Union seit Juli 2021. Die sogenannte Plastikrichtlinie hat unter anderem Plastikbesteck, Teller, Wattestäbchen, Ballonstäbe, Einwegbehälter für Lebensmittel und Kunststoffbecher aus den Geschäften verbannt.

Auf der Liste der verbotenen Produkte befinden sich auch Plastikstrohhalme. Diese Entscheidung stieß bei einigen Verbrauchern auf Widerstand. Papierstrohhalme neigen dazu, sich aufzulösen, und eine in der Zeitschrift „Food Additives & Contaminants“ veröffentlichte Studie zeigte, dass einige der umweltfreundlichen Strohhalme langlebige und potenziell giftige Chemikalien enthalten, oft als „ewige Chemikalien“ bezeichnet.

Capri-Sun zieht sich vom Papier zurück

Roland Weening, Geschäftsführer von Capri-Sun, kündigte an, dass der Hersteller in der Schweiz auf die Verwendung von Papierstrohhalmen verzichten wird. Der deutsche Dienst t-online.de berichtet, dass das Unternehmen nach Alternativen sucht.

"Der Papierstrohhalm hat gute Absichten, aber in unserem Fall ergibt es keinen Sinn", erklärte Weening, zitiert von der Website.

Capri-Sun ist bekannt für den Verkauf von Getränken in kleinen, 200-Milliliter-Beuteln. Ein Unternehmenssprecher teilte mit, dass die Verpackung in Zukunft recycelbar sein wird, sodass Beutel und Strohhalm zusammen entsorgt werden können. Bei der Verwendung von Papierstrohhalmen sollte der Verbraucher hingegen den Beutel und den Strohhalm in separate Behälter werfen.

T-online.de schreibt, dass die Verwendung von Plastikstrohhalmen in der Schweiz möglich ist, da das Land nicht an die „Plastikrichtlinie“ gebunden ist. In den EU-Ländern bemüht sich der Hersteller jedoch um eine Sondergenehmigung. Der Dienst kommentiert jedoch, dass die Chancen auf eine solche Entscheidung seitens Brüssel "eher gering" sind.

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