NachrichtenCDU plant Grenzschutz: Migrantenrückweisungen trotz Widerspruchs

CDU plant Grenzschutz: Migrantenrückweisungen trotz Widerspruchs

Die deutsche CDU plant, Migranten auch ohne Zustimmung der Nachbarländer von der Grenze zurückzuweisen, berichtet die "Bild".

Zurückweisung von Migranten an der Grenze. Inoffizielle Informationen aus Deutschland.
Zurückweisung von Migranten an der Grenze. Inoffizielle Informationen aus Deutschland.
Bildquelle: © PAP | Lech Muszy�ski
Kamila Gurgul

Ab dem ersten Tag ihrer Regierung plant die zukünftige deutsche Koalition, den Grenzschutz erheblich zu verstärken und eine größere Anzahl von Migranten zurückzuschicken. Dies sieht das am Samstag, dem 8. März, verkündete vorläufige Abkommen zwischen den Christdemokraten (CDU/CSU) und den Sozialdemokraten (SPD) zur Aufnahme von Koalitionsgesprächen vor. Der Vorsitzende der Christdemokraten und zukünftige Kanzler Friedrich Merz betonte, dass diese Maßnahmen in Abstimmung mit den Nachbarländern ergriffen werden.

Wie die Zeitung "Bild" am Montag, dem 10. März 2025, berichtet, kündigen Politiker der CDU an, dass Migranten bei Bedarf auch ohne Zustimmung der Nachbarn von der Grenze zurückgeschickt werden.

"Zwischen CDU/CSU und SPD ist vereinbart worden, dass es Zurückweisungen an den deutschen Grenzen auch bei einem Asylgesuch geben wird“, sagte Thorsten Frei, der Sekretär der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, der Zeitung "Bild". Er fügte hinzu, dass dies "in Abstimmung mit unseren europäischen Nachbarn" geschehen werde.

Frei betonte, dass die Verhinderung illegaler Migration nicht nur ein Ziel der Innenpolitik, sondern auch ein prioritär zu erreichendes Ziel der Außenpolitik sei.

„Wir wollen in Europa keine unnötigen Konflikte heraufbeschwören und zu gemeinsamen Lösungen kommen. Klar ist dabei aber auch: Die Sicherheit unseres Landes steht für uns an erster Stelle. Sie zu garantieren ist oberste Pflicht des Staates“, sagte er.

Merz will mit den Nachbarn reden

Laut "Bild" kündigte Friedrich Merz im Parteiforum an, dass er noch vor der Übernahme des Kanzleramts mit den Nachbarländern über dieses Thema sprechen werde.

Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Jens Spahn äußerte die Auffassung, dass Asylsuchende beim illegalen Grenzübertritt in Zukunft zurückgewiesen werden sollten, auch gegen den Willen der europäischen Partner, wenn es notwendig sei. Wie er im Podcast Table.Briefings ausführte, ist im vorläufigen Abkommen der zukünftigen Koalitionspartner nicht von der Zustimmung der Nachbarländer, sondern von der "Abstimmung" mit diesen Ländern die Rede. Spahn zufolge gibt es rechtliche Grundlagen für solche Maßnahmen. „Wir machen uns nicht abhängig von der Zustimmung der anderen Länder“, fügte er hinzu.

Nach dem vorläufigen Abkommen der Führer der Christdemokraten und der Sozialdemokraten gaben am Sonntag, dem 9. März, die Führungsgremien der SPD und der bayerischen CSU grünes Licht für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen. Am Montag sprach sich auch die CDU-Führung für die Gespräche aus.

Die Verschärfung der Grenzkontrollen und das Zurückschicken von Migranten, die von den zukünftigen deutschen Koalitionspartnern geplant werden, könnten ein Streitpunkt mit der polnischen Regierung sein. Es geht nämlich, vor allem um Migranten, die illegal über Polen auf dem sogenannten belarussischen Weg nach Deutschland gelangen. In den letzten Wochen ist ihre Zahl stark zurückgegangen, unter anderem aufgrund der verstärkten Sicherung der polnisch-belorussischen Grenze und deutscher Kontrollen an der Grenze zu Polen.

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