TechnikCeres: Eisiger Zwergplanet mit potenziellen Wasserwelten

Ceres: Eisiger Zwergplanet mit potenziellen Wasserwelten

Der Zwergplanet Ceres, das größte Objekt im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter, birgt mehr Geheimnisse als angenommen. Wissenschaftler vermuten, dass ihre Oberfläche größtenteils aus Wasser in Form von Eis besteht, und ihre Erforschung könnte uns wertvolle Informationen über gefrorene Ozeanwelten im Weltraum liefern.

Planet Ceres
Planet Ceres
Bildquelle: © dlr, ida, jpl-caltech, mps, NASA, ucla
Karolina Modzelewska

07.10.2024 15:02

Mike Sori, ein planetarischer Geophysiker von der Purdue-Universität in den USA, behauptet, dass Eis bis zu 90 % der Kruste von Ceres ausmachen könnte. Während früher geschätzt wurde, dass der Eisanteil nicht mehr als 30 % beträgt, liefern die neuesten NASA-Studien und Daten von der Weltraummission Dawn neue Erkenntnisse.

Der geheimnisvolle Zwergplanet Ceres

Wie Science Alert berichtet, wurde Ceres 1801 entdeckt. Das Objekt wurde zunächst aufgrund seiner Lage als Asteroid klassifiziert, jedoch führten seine Größe und Form dazu, dass es zu den Zwergplaneten gezählt wird. Es ist erwähnenswert, dass es in unserem Sonnensystem fünf Zwergplaneten gibt: Pluto, Eris, Haumea, Makemake und Ceres. Jeder dieser Planeten unterscheidet sich hinsichtlich der chemischen Zusammensetzung und der Oberflächengestaltung.

Forscher sind besonders fasziniert von den hellen Flecken auf der Oberfläche von Ceres, die möglicherweise Überreste von Kryovulkanen sind. Gleichzeitig ist das gesamte Objekt dicht mit Kratern bedeckt, was früher Zweifel daran hervorrief, wie viel Eis tatsächlich vorhanden ist.

Ein Forscherteam der Purdue-Universität nutzte Computersimulationen, um zu prüfen, ob Eis seine Form über Milliarden von Jahren behalten könnte, wenn es kleine Mengen an Verunreinigungen wie Gesteinspartikel enthielte. Wie die Experten im Fachmagazin "Nature Astronomy" erklärten, zeigte sich, dass schon eine geringe Beimischung von Gestein dazu führen könnte, dass die Eiskruste sich nicht verformt und gut definierte Krater bewahrt. Die Untersuchungen ergaben auch, dass sich die Struktur der Kruste mit der Tiefe verändert – näher an der Oberfläche gibt es mehr Eis, tiefer im Inneren weniger.

Wissenschaftler vergleichen Ceres mit anderen gefrorenen Welten – wie den Monden des Jupiters (Europa und Ganymed) oder Saturns (Enceladus) – in denen flüssige Wasser-Ozeane unter einer dicken Eisschicht verborgen sein könnten. Im Fall von Ceres fehlen jedoch starke Gravitationskräfte – ein Ozean, falls er jemals existierte, ist heute vollständig gefroren.

Wenn die Schlussfolgerungen der Wissenschaftler bestätigt werden, könnte der Zwergplanet Ceres einer der erdnächsten gefrorenen Himmelskörper sein, was ihn zu einem sehr attraktiven Ziel für zukünftige Weltraummissionen macht.

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