Challenger-2-Panzer: Britische Legenden im ukrainischen Schlamm
Die Challenger-2-Panzer galten lange als unzerstörbar, da über viele Jahre hinweg keiner von ihnen während eines bewaffneten Konflikts zerstört wurde. Der Krieg in der Ukraine hat diese Annahme jedoch geändert. Aus britischer Sicht ist es bedauerlich, dass ihre Panzer oft Probleme haben, sich auf ukrainischem Gebiet reibungslos fortzubewegen.
23.11.2024 11:23
Der Challenger 2 ist ein britischer Kampfpanzer der dritten Generation, der mit einer mehrschichtigen Panzerung vom Typ Chobham/Dorchester ausgestattet ist. Zusätzlich können weitere reaktive Panzerungssysteme installiert werden. Er trat 1994 in den Dienst und galt damals als der sicherste Panzer der Welt. Er nahm unter anderem am Zweiten Golfkrieg teil, wo er selbst eine Vielzahl von Treffern durch RPG-7-Granatwerfer überstand.
Russen zerstören Challenger-2-Panzer
Im Jahr 2023 lieferte Großbritannien der Ukraine 14 Challenger-2-Panzer. Wie das Portal BulgarianMilitary berichtet, haben die Russen bewiesen, dass diese Maschinen nicht unzerstörbar sind, da sie bereits drei solcher Panzer aus den Kämpfen entfernt haben.
Den ersten zerstörten sie im September 2023. Die Schäden waren so schwerwiegend, dass es nicht gelang, das Wrack nach Moskau zu transportieren, wo die Russen erbeutete westliche Militärausrüstung präsentieren. Den zweiten und dritten Challenger-2-Panzer sollen die Russen in den letzten Wochen im Raum Kursk zerstört haben, wo die britischen Panzer an der ukrainischen Offensive beteiligt waren.
Wie auf BulgarianMilitary vermerkt, sind die Berichte über den zuletzt zerstörten Challenger-2-Panzer besonders interessant, da die Russen dies angeblich mit Hilfe einer FPV-Drohne erreicht haben. Solche Verluste sind für beide Seiten im Krieg in der Ukraine sehr schmerzhaft, da der Preis einer solchen Drohne um ein Vielfaches niedriger ist als der eines Panzers. FPV-Drohnen erwiesen sich jedoch selbst für die besten Panzer als problematisch; Probleme gibt es nicht nur bei den Abrams-Panzern, sondern auch bei den russischen T-90M.
Challenger 2 bleibt im Schlamm stecken
Weit verbreitet waren auch Berichte, die suggerierten, dass "das größte Problem des Challengers 2 in der Ukraine das Steckenbleiben im Schlamm ist", wie die britische Zeitung The Sun berichtete. Als Gründe wurden die Besonderheiten des ukrainischen Bodens (hoher Humusgehalt), der große Mengen an Regenwasser aufnimmt, sowie die Konstruktion des Challenger 2 angegeben - vor allem die breiten Ketten und das hohe Gewicht von über 60 Tonnen.
Stärken des Challenger 2 in der Ukraine
Gleichzeitig hebt das Portal BulgarianMilitary hervor, dass der Challenger 2 trotz seiner Probleme nach wie vor einer der besten Panzer ist, die der Ukraine derzeit zur Verfügung stehen. Seine Panzerung ist selbst in der heutigen Zeit außergewöhnlich, und er bietet zudem eine erhebliche Feuerkraft. Ukrainische Soldaten loben auch die Zielgenauigkeit sehr; einige bezeichnen den britischen Panzer sogar als "Scharfschützengewehr", das Ziele in einer Entfernung von bis zu 4,5 Kilometern treffen kann. Die Konstrukteure setzten hier eine untypische 120-mm-L30A1-Kanone mit gezogenem Lauf ein (NATO-Panzer sind meist mit Glattrohrkanonen ausgestattet). Die Zusatzbewaffnung besteht aus zwei 7,62-mm-Maschinengewehren.