Challenger-2-Panzer in der Ukraine: Schwergewicht mit Hürden
Nicholas Drummond, ein ehemaliger britischer Infanterieoffizier und derzeitiger Militäranalyst, kommentierte die Präsenz von Challenger-2-Panzern in der Ukraine. Seiner Meinung nach, obwohl sie sehr gut gepanzert sind, erweisen sich die Panzer nicht immer als zuverlässig.
Aus Sicht des britischen Analysten stellt das Gewicht des Challenger-2-Panzers, der über 60 Tonnen beträgt, für die ukrainischen Soldaten ein besonderes Problem dar. In Kombination mit den breiten Ketten, die unter anderem für sandige Gebiete entwickelt wurden, den schwächeren Motoren im Vergleich zu den Leopard- oder Abrams-Panzern und den spezifischen Bedingungen in der Ukraine – mit häufigen Temperaturschwankungen und humusreichen Böden, die große Wassermengen aufnehmen – führt dies zu spürbaren Herausforderungen.
Challenger 2 in der Ukraine
Es kommt zu Situationen, in denen die Challenger-2-Panzer, obwohl voll funktionsfähig, nicht kampfbereit sind, da sie einfach im ukrainischen Schlamm steckenbleiben. Die Leopard-2-Panzer hingegen bewältigen solche Situationen deutlich besser.
Das Gewicht des Challenger-2-Panzers ist das Ergebnis der Verwendung von Mehrschichtpanzerungen wie der Chobham/Dorchester. Dank dieser galt der Challenger 2 bei seinem Eintritt in den Dienst im Jahr 1994 als der widerstandsfähigste Panzer der Welt. Er hat sich unter anderem in den Kämpfen während des Zweiten Golfkriegs sehr positiv bewährt. Auch heute, im Krieg in der Ukraine, wird seine Widerstandsfähigkeit als überdurchschnittlich bewertet.
Trotz der Probleme schätzen die Ukrainer den Challenger 2
Abgesehen von der Widerstandsfähigkeit – neben der starken Panzerung gibt es auch das ABC-Schutzsystem gegen atomare, biologische und chemische Gefahren – finden ukrainische Soldaten im Challenger-2-Panzer noch einige weitere Vorteile. Sie schätzen unter anderem die komfortable Bedienung und die Treffsicherheit und bezeichnen den britischen Panzer als "Scharfschützengewehr", mit dem Ziele in bis zu 4,5 Kilometern Entfernung getroffen werden können.
Die Bewaffnung des Challenger-2-Panzers besteht aus einer L30A1 gezogenen Kanone im Kaliber 120 mm. Diese Lösung ist ungewöhnlich, da die meisten NATO-Panzer Glattrohrkanonen verwenden. Die Briten wählten diese Lösung, um hochexplosive squash head (HESH)-Geschosse verwenden zu können. Zur zusätzlichen Bewaffnung gehören hier zwei Maschinengewehre im Kaliber 7,62 mm.