China fordert Stopp südkoreanischer Exporte an US‑Rüstungsfirmen
Die chinesischen Behörden haben südkoreanische Unternehmen aufgefordert, den Export von Produkten, die chinesische Seltene Erden enthalten, an amerikanische Rüstungsunternehmen einzustellen, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf lokale Medien. Die Behörden in Seoul überprüfen derzeit die Berichte, während Peking bislang keinen Kommentar abgegeben hat.
Der Fall wurde am Dienstag von der südkoreanischen Zeitung "Korea Economic Daily" aufgedeckt, die sich auf Regierungs- und Unternehmensquellen beruft. Zunächst wurde berichtet, dass das chinesische Handelsministerium südkoreanische Unternehmen vor möglichen Sanktionen wegen Verletzung von Exportbeschränkungen gewarnt habe. Später wurde dies auf "chinesische Regierung" korrigiert.
Das südkoreanische Industrieministerium bestätigte, dass es die Berichte mit der chinesischen Seite und den betroffenen Unternehmen überprüft. Bisher wurde von südkoreanischer Seite kein offizielles Schreiben der chinesischen Regierung bestätigt. Das chinesische Handelsministerium reagierte nicht auf Anfragen nach einem Kommentar.
Anfang April führte China Einschränkungen für den Export von Seltenen Erden ein, indem sie von Exporteuren die Einholung einer Lizenz verlangten, als Reaktion auf die "gegenseitigen Zölle" von US-Präsident Donald Trump. Der Import aus China in die USA ist mit einem Zollsatz von 145 % belegt, während China einen 125-prozentigen Zoll auf Importe aus den Vereinigten Staaten erhebt.
Darüber hinaus, wie Reuters bemerkt, warnte die Regierung in Peking andere Länder davor, weitreichende Wirtschaftsabkommen mit den USA zu Lasten der Volksrepublik China abzuschließen.
Am Donnerstag sind in Washington Treffen von Vertretern der südkoreanischen und amerikanischen Behörden hinsichtlich Zollfragen geplant.
17 Elemente, um die die Welt kämpft
Seltene Erden sind 17 Elemente, die für die Herstellung vieler moderner Technologien unerlässlich sind: von Hybridautos bis hin zu Rüstungen.
Südkorea verfügt über Vorkommen einiger dieser Elemente, aber das Ausmaß der Lagerstätten ist unsicher, wie Reuters betont. China hingegen hat immer noch einen Anteil von über 80 % an der weltweiten Raffination von Seltenen Erden.
