China plant gigantisches Solarkraftwerk im All gegen die Energiekrise
China plant, eine riesige Photovoltaik-Anlage im Weltraum zu errichten. Sie prognostizieren, dass das Projekt im Laufe eines Jahres mehr Energie sammeln könnte, als die gesamten weltweiten Erdölreserven.
Dieser ehrgeizige Plan sieht den Bau einer kolossalen Raumstation vor, die mit Energie von der Sonne betrieben wird. Sie wird schrittweise mit neu entwickelten Schwerlastraketen in die Umlaufbahn gebracht. Zu diesen Technologien gehört die Rakete Langer Marsch 5, die von der Chinesischen Nationalen Raumfahrtbehörde eingesetzt wurde, um den Marsrover Tianwen-1 ins All zu bringen. Der Start erfolgte am 23. Juli 2020 vom Satellitenstartzentrum Wenchang auf der Insel Hainan.
Gigantisches Weltraumkraftwerk
Wie das Portal Live Science berichtet, planen chinesische Wissenschaftler den Bau eines gigantischen Solarkraftwerks mit einer Breite von einem Kilometer. Die Anlage soll kontinuierlich Energie in Form von Mikrowellen zur Erde senden. Das Platzieren der einzelnen Komponenten in einer geostationären Umlaufbahn erhielt den Namen "nächstes Drei-Schluchten-Projekt über der Erde".
Der bestehende Drei-Schluchten-Damm, gelegen im mittleren China am Jangtse-Fluss, gilt als das weltweit größte Wasserkraftprojekt, das jährlich 100 Milliarden Kilowattstunden Elektrizität liefert. Ein Wissenschaftler der NASA bemerkte, dass die Masse des Wassers im vollständig gefüllten Damm die Tagesdauer auf der Erde um 0,06 Mikrosekunden verlängern könnte.
Long Lehao, der Hauptspezialist der Raketen Langer Marsch, zitierte Live Science mit der Aussage, dass die neue Initiative eine Bedeutung haben wird, vergleichbar mit dem Versetzen des Drei-Schluchten-Damms in eine Umlaufbahn in einer Höhe von 36.000 Kilometern über der Erde. Während eines Vortrags bei der Chinesischen Akademie der Wissenschaften betonte Long, dass die im Laufe eines Jahres gesammelte Energie der gesamten Menge an Erdöl entsprechen könnte, die von unserem Planeten gefördert wird.
Barrieren für Photovoltaik selbst im Weltraum
Trotz Fortschritten im Bereich der wirtschaftlichen und effektiven Nutzung von Solarenergie stößt diese Technologie weiterhin auf Barrieren wie Bewölkung oder die Absorption von Sonnenstrahlen durch die Atmosphäre, bevor sie die Erdoberfläche erreichen.
Um diese Probleme zu lösen, arbeiten Long und sein Team an der Entwicklung der Rakete Long March-9, die wiederverwendbar sein und eine Nutzlast von mindestens 150 Tonnen tragen können soll. Diese Rakete wird nicht nur satellitengestützte Projekte unterstützen, sondern auch Chinas Pläne zur Landung auf dem Mond. Das asiatische Land plant, bis zum Jahr 2035 eine internationale Forschungsbasis auf dessen Oberfläche zu errichten.
Neben China erforschen auch andere Länder die Möglichkeiten von Satellitensystemen mit Sonnenenergie. Dazu gehören sowohl amerikanische Unternehmen wie Lockheed Martin und Northrop Grumman als auch Raumfahrtagenturen aus Europa und Japan. Die japanische Agentur JAXA plant, in diesem Jahr einen kleinen Testsatelliten zu starten, um die Machbarkeit dieser Lösung zu überprüfen.