China überholt die USA als wirtschaftlicher Partner in Lateinamerika
Die wirtschaftliche Herausforderung Chinas im Vergleich zu den Vereinigten Staaten, dem bislang führenden Partner Lateinamerikas, ist bereits Realität - wie lateinamerikanische Medien berichten. China untergräbt die fast zwei Jahrzehnte andauernde Hegemonie der USA in der Region.
Im November letzten Jahres reiste Xi Jinping nach Südamerika, um feierlich den Seehafen in Chancay, Peru, einzuweihen. Dieses Projekt wurde im Rahmen der chinesischen Seidenstraßen-Initiative realisiert. Die Investitionskosten beliefen sich auf 3 Milliarden US-Dollar.
Lateinamerikanische Medien betrachten diese Reise als den Beginn einer starken Position Chinas in der Region. Xi traf sich damals unter anderem mit den Staatsoberhäuptern von Mexiko, Brasilien, Bolivien, Chile und Argentinien. Dabei betonte er, wie wichtig ihm die Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen zu Südamerika sei.
Laut lateinamerikanischen Medien hat China die Rolle des führenden wirtschaftlichen Partners in Lateinamerika übernommen und konkurriert hier mit den Vereinigten Staaten. Sie durchbrechen die langjährige Hegemonie der USA, die fast zwei Jahrzehnte Bestand hatte. In mindestens sechs Ländern - Panama, Peru, Chile, Uruguay, Brasilien und Bolivien - baut China seine Position langsam, aber erfolgreich aus.
Expertin: Trump beging einen kardinalen Fehler
Im ersten Monat seiner Amtszeit setzte US-Präsident Donald Trump, wie Medien aus ganz Lateinamerika registrierten, mehrere amerikanische Programme der Auslandshilfe für die schwächsten Länder der Region aus.
Die amerikanische Professorin Carol Wise, Expertin für chinesische Außenpolitik, warf der Trump-Administration vor, einen "kardinalen Fehler in der Außenpolitik begangen zu haben. Dieser Fehler soll darin bestehen, eine "offensichtliche Feindseligkeit gegenüber vielen Ländern Lateinamerikas" zu zeigen, die China geschickt ausnutzen konnte.
Ein Beispiel? Chinesische Firmen begannen, ihre bisherigen amerikanischen Partner durch mexikanische Partner zu ersetzen, wie mexikanische Medien berichten. Dieser Prozess begann nicht erst im Januar, als Trump ins Weiße Haus einzog. Der Verkauf chinesischer Waren in Mexiko stieg von etwa 5 Millionen US-Dollar im Jahr 2013 auf 600 Millionen US-Dollar im Jahr 2022. Dieser Trend verstärkt sich weiter.
Seit Beginn der Präsidentschaft Trumps ersetzen chinesische Firmen in rasantem Tempo die traditionellen amerikanischen Partner Mexikos, berichtet die mexikanische Presse.
Sie weisen darauf hin, dass das Tempo dieser Veränderungen von Woche zu Woche zunimmt, auch wenn der mexikanisch-amerikanische Handel laut offiziellen Daten immer noch siebenmal größer ist als der mit China.
China kooperiert mit 20 Ländern Lateinamerikas und der Karibik
Bereits über 20 Länder Lateinamerikas und der Karibik nehmen an der chinesischen Seidenstraßen-Initiative teil, die darauf abzielt, den globalen Einfluss Chinas durch die Finanzierung aufwendiger und großangelegter Investitionsprojekte zu erweitern.
Seit Anfang 2023 haben acht Präsidenten südamerikanischer Länder offizielle Besuche in Peking absolviert.