Chinas Fusionsrekord: EAST hält 100 Millionen Grad 18 Minuten
Der chinesische Reaktor EAST hat eine Temperatur von 100 Millionen Grad für 18 Minuten gehalten, was einen neuen Rekord darstellt. Die Aufrechterhaltung einer solch hohen Plasmatemperatur ist entscheidend für die Zukunft der Kernenergietechnik.
Dieser Rekord wurde vom chinesischen Kernfusionsreaktor EAST aufgestellt. Wie auf Heise Online zu lesen ist, wurde diese Leistung von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften bestätigt, die mitteilte, dass das Plasma eine Temperatur von etwa 104 Millionen Grad erreicht hat.
Wichtiger Rekord für die Kernenergietechnik
Die Temperatur und die Dauer der Plasmaintensität sind entscheidend für die Nutzung der Kernfusion zur Stromerzeugung. Wie Song Yuntao, Direktor des Plasmaphysikinstituts der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, betonte, ist eine stabile Zirkulation des Plasmas über Tausende von Sekunden notwendig für zukünftige Kernfusionskraftwerke.
EAST ist ein experimenteller Atomreaktor in Hefei, in der Provinz Anhui. Dort werden seit 2006 Forschungen zur Kernfusion durchgeführt. Dieser Prozess beinhaltet die Fusion der Kerne der Wasserstoffisotope Deuterium und Tritium, was extreme Temperaturen erfordert.
Wie wird der Rekord internationale Projekte beeinflussen?
Die Forschungsergebnisse von EAST sollen auch das internationale Projekt ITER in Frankreich unterstützen. An dem Vorhaben beteiligen sich 35 Länder, darunter auch China. EAST hat bereits zuvor Rekorde aufgestellt, indem es im Jahr 2021 beispielsweise Plasma mit einer Temperatur von 70 Millionen Grad für 18 Minuten gehalten hat.
Der Reaktor arbeitet auf Basis eines Tokamaks, in dem das Plasma im Magnetfeld gehalten wird. Hohe Temperaturen ermöglichen es, die Abstoßung der Kerne zu überwinden, was zur Fusion und Energiegewinnung führt. Dies ist ein weiterer Schritt in Richtung eines funktionalen Kernfusionsreaktors.