AutosChinesische Firmen interessieren sich für Volkswagen-Werke in Deutschland

Chinesische Firmen interessieren sich für Volkswagen-Werke in Deutschland

Nach Angaben anonymer Quellen, auf die sich die Agentur "Reuters" beruft, zeigen chinesische Hersteller zunehmend Interesse an den deutschen Volkswagen-Werken, die zur Schließung vorgesehen sind. Sollte es zu einem Verkauf kommen, wäre dies eine beispiellose Situation.

Volkswagen-Fabrik in Osnabrück
Volkswagen-Fabrik in Osnabrück
Bildquelle: © Pressematerialien | Volkswagen
Aleksander Ruciński

Der Kauf einer Fabrik in Deutschland würde China völlig neue Möglichkeiten eröffnen und den Zugang zur größten Automobilindustrie Europas ermöglichen. Ein ebenso wichtiger Aspekt scheint die Umgehung der hohen EU-Zölle zu sein, die derzeit auf chinesische Elektrofahrzeuge erhoben werden.

Chinesische Firmen haben über die Jahre in eine Vielzahl deutscher Branchen investiert, von Telekommunikation bis Robotik, haben jedoch bisher nicht die traditionelle Autoproduktion dort aufgenommen. Es ist nicht auszuschließen, dass sich das in den kommenden Jahren ändern wird.

Quellen, auf die sich "Reuters" beruft, berichten, dass die Chinesen am Kauf von mindestens einer der beiden zur Schließung vorgesehenen Volkswagen-Fabriken interessiert sind. Es handelt sich um die Werke in Dresden und Osnabrück.

Der deutsche Konzern sieht sich gezwungen, die Produktion in diesen Werken im Rahmen eines Kostensenkungsprogramms einzustellen. Der Verkauf der Werke könnte sich als rentabler erweisen als deren Schließung.

Chinesische Firmen sind besorgt darüber, wie sie von den deutschen Gewerkschaften aufgenommen werden, die die Hälfte der Plätze in den Aufsichtsräten deutscher Unternehmen einnehmen und weitreichende Standort- und Beschäftigungsgarantien fordern, sagte eine mit der chinesischen Denkweise vertraute Person.

Stephan Soldanski, ein Gewerkschaftsvertreter aus Osnabrück, sagte, dass die Beschäftigten des Werks nichts gegen die Produktion für einen der chinesischen Joint-Venture-Partner von Volkswagen hätten, jedoch unter einer Bedingung.

Er äußerte, dass er sich vorstellen könne, für das chinesische Joint Venture zu produzieren, allerdings nur unter der Bedingung, dass dies unter dem VW-Logo und gemäß den VW-Standards geschieht.

Die angespannten Beziehungen zwischen den Regierungen beider Länder könnten jedoch einem Abkommen im Weg stehen. Die derzeitige Außenministerin Annalena Baerbock hat Präsident Xi Jinping als "Diktator" bezeichnet und China als Rivalen beschrieben. Viel hängt deshalb von den Ergebnissen der Bundestagswahlen im Februar ab und davon, ob die jetzige Regierung im Amt bleibt.

Deutschland ist jedoch nicht das einzige Beispiel eines Landes, in dem die Chinesen versuchen, Fuß zu fassen. Bisher haben chinesische Firmen Länder mit niedrigeren Arbeitskosten und schwächerer Position der Gewerkschaften wie Ungarn, die Türkei oder Polen gewählt. Gelingt ihnen jedoch der Eintritt nach Deutschland, wäre das ein beispielloses Ereignis, das ernsthafte Konsequenzen für die europäische Automobilindustrie haben könnte.

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