TechnikChinesische Rakete: Gefährliche Explosion nahe Wohngebiet in Guizhou

Chinesische Rakete: Gefährliche Explosion nahe Wohngebiet in Guizhou

Ein Fragment der chinesischen Rakete "Langer Marsch 3B" fiel zur Erde und verursachte eine gefährliche Situation. Das Trümmerteil explodierte in der Nähe von Gebäuden, was auf Videoaufnahmen festgehalten wurde.

Chinesische Rakete Langer Marsch 3B
Chinesische Rakete Langer Marsch 3B
Bildquelle: © Getty Images | 2023 VCG

Der kürzliche Start der chinesischen Rakete "Langer Marsch 3B" verlief im Zusammenhang mit dem Abschuss des Satelliten TJS-14 zunächst ohne Probleme. Der Satellit wurde erfolgreich in die Umlaufbahn gebracht, jedoch gab es ein Problem mit der Rakete selbst. Einer der vier seitlichen Booster fiel zurück zur Erde.

Laut dem Dienst space.com fiel der Booster in ein dicht besiedeltes Gebiet – im Landkreis Zhenyuan in der Provinz Guizhou. Im Internet kursiert ein Video des Zwischenfalls.

Das Überwachungsvideo zeigt die Reaktion zweier Personen auf die Explosion, die in der Nähe ihres Wohnorts stattfand. Die Explosion selbst ist nicht zu sehen, allerdings erhellte sie den Himmel in der Umgebung stark. Aus den Informationen von space.com geht hervor, dass der Booster auf einem Hügel in der Nähe von Wohngebäuden explodierte.

Chinesische Raketen werden vom Raumfahrtbahnhof Xichang gestartet, der im Landesinneren liegt. Dies gewährleistet Sicherheit seit dem Kalten Krieg und steht dem üblichen Vorgehen anderer Länder entgegen, die ihre Starts meist von Küstengebieten aus durchführen. Aus diesem Grund fallen bei ihnen die verschiedenen Teile der Raketen ins Meer, während sie in China auf Land treffen.

"Langer Marsch 3B" ist eine der älteren chinesischen Raketen, die noch verwendet werden. Sie nutzt eine toxische Mischung aus hypergolischem Hydrazin-Treibstoff und Distickstofftetroxid. Die erste Stufe der Rakete umfasst vier Booster, die jeweils über zwei Meter hoch sind. Häufig verbleiben Treibstoffreste in diesen Boostern, was nach dem Aufprall auf den Boden zu Explosionen führen kann. Zudem ist der Treibstoff für Lebewesen schädlich.

Laut space.com bemühen sich die chinesischen Behörden, die mit Weltraumstarts verbundenen Gefahren zu mindern. Sie gehen dabei auf eher unkonventionelle Weise vor – es werden Evakuierungen bestimmter Gebiete durchgeführt, Informationen über die Starts verbreitet und vor dem Kontakt mit den Trümmerteilen gewarnt, die auf dem Land niedergehen.

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