Delfinsterben nach Tankerunfall in der Straße von Kertsch
Infolge des Heizöl-Lecks, das am 15. Dezember nach der Kollision zweier Tanker in der Straße von Kertsch auftrat, starben 32 Delfine. Diese Information wurde von Aktivisten des Delfin-Rettungszentrums Delfa weitergegeben.
Die Straße von Kertsch, gelegen zwischen Russland und der von ihm annektierten Krim, ist eine wichtige Wasserstraße, die das Asowsche Meer mit dem Schwarzen Meer verbindet.
Tragische Folgen des Heizöl-Lecks
Seit Mitte Dezember wurden insgesamt 61 tote Delfine gefunden. Der Zustand ihrer Überreste weist jedoch darauf hin, dass 29 von ihnen bereits vor dem Heizöl-Leck starben. Im Sommer 2022 schätzte der ukrainische Biologe Iwan Rusew, dass in den ersten Monaten der russischen Invasion im Schwarzen Meer über 5.000 Delfine starben, was 2 % der gesamten Population dieser Säugetiere entspricht. Rusew erklärte, dass das Meer nicht mehr als 5 % der toten Tiere an die Küste spült; der Rest sinkt auf den Meeresboden.
Die Straße von Kertsch war nach der Annexion der Krim durch Moskau im Jahr 2014 ein zentraler Konfliktpunkt zwischen Russland und der Ukraine. Im Jahr 2016 klagte die Ukraine Russland vor dem Ständigen Schiedsgerichtshof an, weil es versucht hatte, die Kontrolle über dieses Gebiet illegal zu übernehmen. Im Jahr 2021 schloss Russland die Meerenge für einige Monate. Mychajlo Podolak, Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, forderte zusätzliche Sanktionen gegen russische Tanker.
Zuerst Meer- und Bodenverseuchung, nun der Tod der Delfine
Die ökologische Katastrophe in der Straße von Kertsch ereignete sich Mitte Dezember. Zwei russische Tanker brachen im Sturm auseinander, wodurch Tausende Tonnen Heizöl freigesetzt wurden. Die Organisation Greenpeace warnt, dass die Militarisierung der Region durch Russland das Risiko solcher Unfälle erhöht und die aktuelle Situation eine ernsthafte Bedrohung für die Küsten darstellt.
Infolge der Tankerunfälle wurden etwa 200.000 Tonnen Erde verseucht. Die russischen Behörden geben an, dass etwa 40 % der Ladung ins Meer ausgelaufen sind. Nichtregierungsorganisationen vermuten jedoch, dass das Ausmaß größer sein könnte.
Die in den Händen der Russen befindlichen Tanker sind alt, abgenutzt und oft defekt. Das führt dazu, dass Situationen, in denen sie beschädigt werden und erneut die Umwelt verschmutzen, sich wiederholen könnten. Westliche Länder sowie Organisationen wie Greenpeace fordern eine verstärkte Kontrolle und Sanktionen gegen russische maritime Praktiken, um weitere Katastrophen zu verhindern.