Deutschland bildet ukrainische Soldaten mit Museums-Panzern aus
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, holt Deutschland sowjetische Panzer aus Museen. Dies geschieht mit gutem Grund: Die Maschinen werden benötigt, um ukrainische Besatzungen auszubilden.
12.11.2024 15:36
Andreas Marlow, Leiter des speziellen EU-Ausbildungskommandos für die Ukraine, erklärte der Agentur, dass die deutschen Behörden diese Entscheidung getroffen haben. Der Grund ist, die Ausbildung der Ukrainischen Streitkräfte den realen Bedingungen an der Front näherzubringen.
Moderne und ältere Ausrüstung an der Front
Reuters meldet, dass bisher 17 Länder an der Ausbildung von 18.000 ukrainischen Soldaten beteiligt waren. Die Ausbilder lehrten das Verteidigungsheer, moderne Panzer und präzise Luftabwehrsysteme zu bedienen. Außerdem wurden Scharfschützen, Ingenieure, Sanitäter und Drohnenoperatoren ausgebildet.
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht nur moderne, sondern auch ältere Maschinen in der Ukraine eine wichtige Rolle spielen – insbesondere alte postsowjetische Konstruktionen, die in großer Zahl vorhanden sind und sich in vielen Strategien bewährt haben. Deshalb hat die deutsche Armee alte sowjetische Panzer aus Museen geholt, um die Ausbildung der ukrainischen Soldaten zu verbessern.
Erinnern wir uns, dass die russische Seite seit langem jahrzehntealte Maschinen einsetzt, deren Nutzen an der Front fragwürdig ist. Noch im Juni 2024 zeigten Medienberichte Aufnahmen eines weiteren Transports von T-62- und T-62M-Panzern in die Ukraine. Diese Modelle gehören zu den ältesten, die im Krieg in der Ukraine eingesetzt werden, da sie in den 1960er Jahren entwickelt wurden – als Modernisierung der T-54- und T-55-Serien. Deutschland gibt zwar nicht an, welche spezifischen Maschinen für die Ausbildung verwendet werden, aber es ist nicht auszuschließen, dass darunter die weiterhin eingesetzten T-62 sind.
Veraltete Panzer auf russischer Seite
Die T-62- und T-62M-Modelle gelten heute vor allem im Hinblick auf den Schutz als veraltet. Aus Sorge um die Sicherheit ihrer Maschinen haben die Russen begonnen, zusätzliche Schutzmaßnahmen wie Käfige oder Dächer zu installieren, die Angriffe von Kamikaze-Drohnen des Typs FPV (First Person View) abwehren sollen.
In Bezug auf das offensive Potenzial hinken die T-62-Panzer und ihre modifizierten Versionen, die T-62M, den NATO-Panzern und fortschrittlicheren sowjetischen Konstruktionen deutlich hinterher. Ihre Hauptbewaffnung besteht aus einer Glattrohrkanone mit einem Kaliber von 115 mm, die gegen die Panzerung moderner Militärfahrzeuge wenig ausrichten kann. Darüber hinaus sind diese Panzer mit schwachen Motoren von 580 PS ausgestattet, was ihnen eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 50 km/h ermöglicht.