TechnikDeutschland bleibt bei F-35: Keine Abkehr trotz Bedenken

Deutschland bleibt bei F‑35: Keine Abkehr trotz Bedenken

Ungeachtet der Bedenken, die sich aus den jüngsten Schritten von Donald Trump ergeben haben, und der Appelle einiger Analysten und Journalisten, beabsichtigen die deutschen Behörden nicht, auf den Kauf von F-35-Jagdflugzeugen aus den USA zu verzichten. Dies bestätigten unter anderem der Verteidigungsminister Boris Pistorius und der Sprecher des deutschen Verteidigungsministeriums, Mitko Müller.

F-35A auf dem Stützpunkt Spangdahlem in Deutschland
F-35A auf dem Stützpunkt Spangdahlem in Deutschland
Bildquelle: © X, @herminiocerq
Mateusz Tomczak

In den letzten Wochen äußerten viele Länder Besorgnis über die zu große Abhängigkeit von Waffenzulieferungen aus den USA. Im Kontext der F-35 steht dabei die Sorge im Vordergrund, dass diese im Falle eines Konflikts mit einem der aktuellen Verbündeten möglicherweise von den Amerikanern außer Betrieb genommen werden könnten. Trotz der Zusicherungen, dass es keinen sogenannten "Kill Switch" (Not-Aus-Schalter) gibt, bleiben Fragen offen, die mit der Notwendigkeit verbunden sind, einen Teil der Wartungs- und Modernisierungsarbeiten von den Amerikanern durchführen zu lassen. Auch die Abhängigkeit von den von ihnen gelieferten Ersatzteilen und der Bewaffnung spielt eine Rolle.

Deutschland wird nicht auf die F-35 verzichten

Die Möglichkeit, die mit der F-35 verbundenen Verträge aufzugeben, wird unter anderem in Kanada, Portugal und eben Deutschland diskutiert. Der Sprecher des deutschen Verteidigungsministeriums, Mitko Müller, erklärte im Gespräch mit der "Tagesschau", dass Deutschland auf die F-35 nicht verzichten wird.

Er erklärte, dass kein Krisentreffen geplant sei – weder heute noch in der Zukunft – und dass das Projekt fortgeführt werde.

Bedeutender Aspekt ist die Beteiligung der deutschen Industrie am Projekt

Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius äußerte sich in einem ähnlichen Ton. Im Gespräch mit der dpa unterstrich er, dass die Vereinigten Staaten ein wichtiger Verbündeter Deutschlands bleiben, auch im Bereich der Ausstattung der Bundeswehr.

Er fügte hinzu, dass die F-35 eigentlich ein "internationales Projekt" ist und wesentliche Teile der F-35 außerhalb der USA produziert werden. Als Beispiel nannte er den Konzern Rheinmetall, der eine bedeutende Rolle im F-35-Programm spielen soll. Dies wurde auch im Februar erwähnt, als der erste deutsche F-35 in die Produktion ging.

Deutschland entschied sich für die amerikanischen Jagdflugzeuge, um einen Ersatz für die alternde Tornado IDS-Flotte zu finden, die derzeit für den potenziellen Transport von Nuklearwaffen vorgesehen ist. Sie bestellten 35 Exemplare der F-35A, von denen die ersten 2027 nach Deutschland geliefert werden sollen und die letzten 2030. Die F-35A wird die Tornado IDS in der Rolle der "Oldies" ersetzen. Zusätzlich handelt es sich um Maschinen, die in Stealth-Technologie (schwer nachweisbar) gefertigt sind und in der Lage sind, Geschwindigkeiten von 1.960 km/h zu erreichen.

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