NachrichtenDeutschland erlebt langsameres Bevölkerungswachstum durch Migration

Deutschland erlebt langsameres Bevölkerungswachstum durch Migration

Die Zahl der Einwohner in Deutschland wuchs im vergangenen Jahr langsamer. Ende 2024 lebten dort fast 83,6 Millionen Menschen, also etwa 100.000 mehr als im Jahr 2023.

Stadt Munich. Bild zur Illustration
Stadt Munich. Bild zur Illustration
Bildquelle: © Getty Images | Michael Nguyen

Erste Schätzungen des Statistischen Bundesamtes zeigen für das Jahr 2023 einen Anstieg von knapp 340.000 Personen, der auf eine deutlich höhere Migrationsbilanz zurückzuführen ist. Diese Bilanz beschreibt den Unterschied zwischen der Zahl der Personen, die nach Deutschland einwanderten, und der Zahl der Personen, die aus Deutschland auswanderte.

- Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) prognostiziert, dass ohne kräftige Zuwanderung auch die Wachstumsrate der Wirtschaft langsamer steigen werde - erklärten die Experten des Statistischen Bundesamtes. Sie fügten hinzu: „Wie in allen Jahren seit der deutschen Vereinigung fiel die Bilanz der Geburten und Sterbefälle 2024 negativ aus, da erneut mehr Menschen starben als geboren wurden.“

Weniger Sterbefälle, aber auch weniger Geburten

Sowohl die Zahl der Geburten als auch die Zahl der Sterbefälle gingen 2024 um etwa 2,5 Prozent zurück. Den bisher verfügbaren Daten der Standesämter zufolge wird erwartet, dass im vergangenen Jahr zwischen 670.000 und 690.000 Kinder zur Welt kamen (2023: 692.989).

Die Zahl der Sterbefälle lag bei etwa einer Million (2023: 1,03 Millionen). Dies führt zu einem Geburtendefizit, also der Differenz zwischen der Zahl der Geburten und der Zahl der Sterbefälle, das 2024 zum dritten Mal in Folge die Grenze von 300.000 Personen überschritt und zwischen 310.000 und 330.000 lag.

Im Jahr 2023 wurde ein neuer Rekord erreicht: 335.217 Personen. Zum Vergleich: In den Jahren 1991 bis 2021 betrug das durchschnittliche Geburtendefizit nur 137.380 Personen pro Jahr.

Nettozuwanderung sinkt

Es wird geschätzt, dass das Migrationssaldo im vergangenen Jahr zwischen 400.000 und 440.000 Personen lag. Dies bedeutet einen Rückgang von mindestens 34 Prozent im Vergleich zum Jahr 2023 (662.964).

Die Nettozuwanderung entsprach somit dem Niveau der Jahre 2016 bis 2019, als sie durchschnittlich 410.000 Personen betrug. - Nach vorläufigen Angaben geht diese Entwicklung auf eine geringere Nettozuwanderung vor allem aus Syrien, Afghanistan, der Türkei sowie aus Staaten der Europäischen Union zurück - erklären die Experten.

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