Deutschland kürzt Ukraine-Hilfe: Budget halbiert, aber Unterstützung bleibt
Deutschland schnallt den Gürtel enger. Dies wird auch die Frage der Hilfe für die Ukraine betreffen. Die Ausgaben zur Unterstützung des sich gegen Russland verteidigenden Landes sollen fast halbiert werden. Berlin versichert jedoch, dass die Mittel weiterhin nach Kiew fließen werden.
21.08.2024 08:28
Nach einer kurzen Phase eines großzügigen deutschen Haushalts kehrt Berlin zu seiner fast traditionellen Politik des Sparens zurück. Drastische Haushaltseinsparungen werden auch die Ukraine nicht verschonen. Obwohl in diesem Jahr die Ausgaben für die Hilfe an Kiew bei 7,5 Mrd. Euro liegen, werden es im nächsten Jahr nur 4 Mrd. Euro sein.
Diese Entscheidung ist das Ergebnis monatelanger Diskussionen in der Koalition über die Suche nach Einsparungen. Wie "Rzeczpospolita" berichtet, sollen die Ausgaben nur im Ministerium für Verteidigung geringfügig steigen.
"Rz" weist jedoch darauf hin, dass hinter diesen Maßnahmen nicht nur die Sturheit von Finanzminister Christian Lindner stehen könnte, sondern auch Berlins sich ändernde Haltung zum Krieg in der Ukraine. Die Zeitung erinnert an die Worte des Vorsitzenden der SPD-Fraktion im Bundestag, Rolf Mützenich, der von einer Einfrierung des Krieges in der Ukraine sprach. Und obwohl er dafür selbst von Parteikollegen kritisiert wurde, teilen viele Sozialdemokraten diese Ansicht.
Nach Kiew fließen Mittel aus eingefrorenem russischem Kapital
Die Behörden distanzieren sich jedoch von diesem Ansatz. Der deutsche Kanzler Olaf Scholz betont, dass die G7 beschlossen hat, die Ukraine mit einem Kredit in Höhe von 50 Mrd. Euro zu unterstützen, der aus den Zinsen auf eingefrorenes russisches Kapital bei westlichen Banken zurückgezahlt werden soll.
Deutschland ist weiterhin voll engagiert bei der Hilfe für die Ukraine, und das Wort des Kanzlers, dass die Unterstützung der Ukraine so lange fortgesetzt wird, wie sie notwendig ist, bleibt weiterhin aktuell. Niemand, und vor allem nicht der russische Präsident, sollte darauf zählen, dass wir uns zurückziehen – sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner in Berlin.
Die deutsche Regierung wird der Ukraine die Unterstützung gewähren, die sie benötigt, um ihren Kampf um Freiheit, Selbstbestimmung und Unabhängigkeit erfolgreich fortzusetzen, betonte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Sebastian Fischer.
Deutschland plant, in diesem Jahr vier IRIS-Flugabwehrsysteme, 10 Gepard-Panzer, 16 Haubitzen und 10 Leopard-Panzer sowie Drohnen und Munition an die Ukraine zu liefern. In Deutschland werden 10.000 ukrainische Soldaten ausgebildet.