Deutschland öffnet Arbeitsmarkt für 250.000 Fachkräfte aus Kenia
Deutschland hat sich bereit erklärt, seinen Arbeitsmarkt für 250.000 qualifizierte und mittelqualifizierte Arbeitnehmer aus Kenia zu öffnen. Das Abkommen wurde am Freitag von Kenias Präsident William Ruto und dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz unterzeichnet. Unterdessen sollen am Montag Grenzkontrollen eingeführt werden.
15.09.2024 08:32
Deutschland kämpft mit einem ernsthaften Arbeitskräftemangel in Schlüsselbranchen. Daher versucht das Land, die Visabeschränkungen zu lockern, um qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland zu ermutigen, diese Lücken zu füllen.
Bis zu 700.000 Arbeitsplätze blieben im zweiten Quartal unbesetzt. Die größten Probleme gab es im Dienstleistungssektor, wo 4,4 % der Arbeitsplätze betroffen waren. Die Zahl der offenen Stellen ging im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 200.000 zurück.
Während seines Besuchs in Berlin bot Kenias Präsident William Ruto Hilfe an und betonte, dass das unterzeichnete Abkommen darauf abzielt, die junge Arbeitskraft Kenias mit der deutschen Industrie zu verbinden.
Zum ersten Mal überhaupt widerfährt einem Land außerhalb Europas diese besondere Würdigung. Ein Bürgerfest ist dafür genau der richtige Rahmen, - sagt Bundeskanzler Olaf Scholz.
Deutsche Experten sagen, dass das Land etwa 400.000 qualifizierte Einwanderer pro Jahr benötigt, da die Arbeitskraft altert. In Kenia hingegen sind 80 % der Bevölkerung unter 35 Jahre alt, die etwa 57 Millionen umfasst. Kenia verfügt zudem über eines der besten Bildungssysteme des Kontinents.
Während seines Aufenthalts in Deutschland wird Präsident Ruto außerdem eine Gesprächsrunde mit Geschäftsführern einiger führender deutscher Unternehmen leiten. Deutschland ist einer der größten ausländischen Investoren in Kenia, und über 100 deutsche Unternehmen sind derzeit in diesem Land tätig.
Erwähnenswert ist, dass die deutschen Behörden kürzlich beschlossen haben, Kontrollen an den Grenzen einzuführen. Die Entscheidung soll ab Montag für sechs Monate in Kraft treten. Politiker rechtfertigen dies mit der Notwendigkeit, illegale Migration einzudämmen und die innere Sicherheit zu schützen.