Die geheimnisvollen Alpen unter dem Eis: Antarktis' uralte Berge enthüllt
Unter dem Eis der Antarktis verbergen sich die geheimnisvollen Gamburtsev-Berge, die vor über 500 Millionen Jahren entstanden sind. Neue Forschungen werfen Licht auf ihre Entstehung und die Stabilität des gesamten Kontinents. Wissenschaftler weisen darauf hin, dass sie in ihrer Größe an die Alpen erinnern könnten.
Unter der dicken Eisschicht der Antarktis verbergen sich die Gamburtsev-Berge, die mit den europäischen Alpen verglichen werden. Obwohl ihre Gipfel vollständig bedeckt sind, zeigen neue Forschungen, veröffentlicht in "Earth and Planetary Science Letters", dass diese Berge vor über 500 Millionen Jahren entstanden, als sich der Superkontinent Gondwana aus kollidierenden tektonischen Platten formte. "Unsere Entdeckungen liefern neue Informationen zur Evolution von Gebirgen und Kontinenten im geologischen Zeitrahmen", betonen Nathan R. Daczko und Jacqueline A. Halpin, die Autoren der Studie.
Was verbirgt sich unter dem Eis der Antarktis?
Die Gamburtsev-Berge, erstmals 1958 von einer sowjetischen Expedition entdeckt, sind eine der am wenigsten verstandenen tektonischen Formationen der Erde. "Wie konnte ein so massives Gebirge im Herzen eines uralten, stabilen Kontinents entstehen und überleben?" fragen sich die Wissenschaftler in der Studie. Untersuchungen legen nahe, dass sich diese Berge vor etwa 650 Millionen Jahren zu entwickeln begannen, eine Höhe vergleichbar mit dem Himalaya vor etwa 580 Millionen Jahren erreichten und die geologischen Prozesse vor etwa 500 Millionen Jahren endeten.
Um die Geschichte dieser Berge zu verstehen, analysierten die Wissenschaftler Zirkonkörner, die in Sandsteinen gefunden wurden. Diese Steine wurden von Flüssen abgelagert, die vor über 250 Millionen Jahren aus den uralten Bergen flossen. Zirkone, auch "Zeitkapseln" genannt, enthalten Uran, das eine präzise Datierung ermöglicht.
Was sind die zukünftigen Forschungsrichtungen?
Obwohl die direkte Erforschung der Gamburtsev-Berge derzeit schwierig und kostspielig ist, können neue Forschungsmodelle bei zukünftigen Erkundungen helfen. Jüngste Feldarbeiten in der Nähe des Denman-Gletschers an der Küste Ostantarktikas entdeckten Gesteine, die mit diesen alten Bergen in Verbindung stehen könnten. Eine weitere Analyse dieser Proben wird helfen, die versteckte Architektur Ostantarktikas zu rekonstruieren. Die Antarktis bleibt ein Kontinent voller geologischer Überraschungen, und die unter ihrem Eis verborgenen Geheimnisse beginnen erst, ans Licht zu kommen.