Dieselgate: Harte Urteile für Volkswagen-Manager in Braunschweig
Obwohl bald zehn Jahre seit dem Ausbruch eines der größten Skandale in der Geschichte der Automobilindustrie vergangen sind, hallen seine Nachwirkungen bis heute nach. Das Gericht in Braunschweig verkündete gerade die Urteile für vier ehemalige Mitarbeiter.
Der Abschluss des über drei Jahre dauernden Prozesses ist ein symbolisches Ende eines der zentralen Aspekte des Skandals. Die Angelegenheit bleibt jedoch weiterhin aktuell, und parallel laufen andere Verfahren zu Betrugsvorwürfen gegen den Volkswagen-Konzern im Zusammenhang mit Emissionen.
Wie festgestellt wurde, verwendete der deutsche Fahrzeughersteller Software, die es erlaubte, Laborgeräte zur Messung der Stickstoffoxidemissionen zu täuschen, wodurch die Ergebnisse so verfälscht wurden, dass sie letztlich nichts mit der Realität zu tun hatten.
Der Skandal kam 2015 ans Licht, was in den folgenden Jahren zu zahlreichen Prozessen, milliardenschweren Strafen und dazu führte, dass Dieselfahrzeuge, nicht nur die von Volkswagen, unter scharfer Beobachtung standen.
Das Gericht in Braunschweig sprach bei der Verkündung der Urteile für vier in den Skandal verwickelte Manager von einer "Arbeit in einer organisierten Gruppe". Es wurde betont, dass Ingenieure bereits 2007 von der Existenz der illegalen Software wussten und deren Nutzung ein Firmengeheimnis war.
Der Prozess endete mit harten Strafen. Jens Hadler, der zwischen 2007 und 2011 für die Entwicklung von Dieselmotoren zuständig war, erhielt eine Haftstrafe von viereinhalb Jahren. Hanno Jelden, spezialisiert auf Software für Antriebssysteme, wurde zu zweieinhalb Jahren verurteilt. Heinz-Jakob Neusser, ehemaliger Chef der Komponentenentwicklung, erhielt ein Jahr und drei Monate auf Bewährung, und Thorsten D., Spezialist für Emissionen, wurde zu einem Jahr und zehn Monaten auf Bewährung verurteilt.