Discounter-Krise: Kodi meldet Insolvenz an und schließt 80 Filialen
Nach 50 Jahren Präsenz auf dem Markt hat das deutsche Discounter-Netzwerk Kodi Insolvenz angemeldet und schließt 80 Geschäfte im ganzen Land. In vielen von ihnen haben bereits Verkaufsaktionen zur Räumung des Sortiments begonnen. Im Zuge der Schließung sollen etwa 480 Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze verlieren.
Das deutsche Non-Food-Discounter-Netzwerk Kodi steht vor einer ernsthaften Krise. Anfang März hat das Unternehmen offiziell Insolvenz angemeldet und ein Insolvenzverfahren eingeleitet. Laut dem Portal dlahandlu.pl werden von den insgesamt 230 Standorten des Netzwerks Kodi nur 150 Geschäfte von einem neuen Investor übernommen. Die restlichen 80 werden geschlossen.
Ein bekanntes Discounter-Netzwerk steht vor dem Aus: Hunderte von Mitarbeitern verlieren ihre Arbeit
Diese Entscheidung hat nicht nur für die Kunden, sondern vor allem für die Belegschaft gravierende Folgen: Rund 480 Filialmitarbeiter und 40 Mitarbeiter der Firmenzentrale werden ihre Jobs verlieren.
Im Rahmen der Restrukturierung hat Kodi sein Sortiment von 3.500 Artikeln reduziert und konzentriert sich auf attraktivere importierte Produkte. In vielen Städten, unter anderem in Frankfurt, Wesel und Witten, sind auf den Schaufenstern Slogans wie "50 % Rabatt auf das gesamte Sortiment" zu sehen.
Wie im Portal berichtet wird, versucht das Unternehmen mit Hilfe des Restrukturierungsberaters Christian Müller und Cathleen Clasen, einer ehemaligen Managerin des Netzwerks Tedi, die Kosten durch die Schließung unrentabler Filialen zu senken. Dies trifft besonders auf den Raum Frankfurt zu, wo hohe Mieten die Rentabilität erschweren.
Die seit 1981 bestehenden Kodi-Discounter boten Produkte aus den Kategorien Haushaltswaren, Chemie, Dekoration, Textilien und Lebensmittel an. In den letzten Jahren stand das Unternehmen jedoch unter dem Druck zunehmender Konkurrenz, insbesondere von der Kette Action.
Trotz der im März angekündigten Insolvenz plant Kodi, den Betrieb an 150 Standorten mit Hilfe eines neuen Investors fortzusetzen. Das Unternehmen führt Gespräche mit dem norddeutschen Einzelhändler Jawoll, was das Fortbestehen der verbleibenden Geschäfte sichern könnte. Die Schließungen sollen bis Ende Juni erfolgen.