Dollar-Stärke und Handelspläne: Globale Märkte in Aufruhr
Die Analyse des Devisenmarkts, durchgeführt von John J. Hardy, dem Chefstrategen für Makroökonomie bei der Saxo Bank, deutet auf eine starke Aufwertung der US-Währung hin. Diese könnte im Zusammenhang mit den Plänen des designierten Präsidenten stehen, tiefgreifende Änderungen in der Zollpolitik der Vereinigten Staaten einzuführen.
Im neuesten Bericht analysiert Hardy ausführlich die Situation auf den globalen Devisenmärkten. Der Experte schreibt, dass „wir dynamische Anstiege der amerikanischen Währung beobachten, was zu einer starken Abschwächung anderer Währungen geführt hat. Der Eurokurs fiel unter die Marke von 1,0300, und das britische Pfund liegt deutlich unter 1,2400“. Besonders besorgniserregend ist die Situation auf dem Staatsanleihenmarkt, wo die Renditen neue Höchststände erreichen.
Erwähnenswert ist, dass sich der Dollar am Donnerstag gegenüber dem Zloty gestärkt hat und die höchsten Werte seit Januar 2024 erreichte. Während der morgendlichen Sitzung stieg der Dollarkurs um 0,27 %, überschritt die Marke von 4,16 Zloty. Seit Jahresbeginn sind die Notierungen des Währungspaars USD/PLN bereits um 0,58 % gestiegen.
Währungsinterventionen in China
Analysten der Saxo Bank achten besonders auf die Situation der chinesischen Währung. Im Bericht heißt es, dass „die People's Bank of China intensive Interventionen durchführt, um den USDCNH-Kurs daran zu hindern, das Doppelhoch von 2022 und 2023 bei 7,375 zu durchbrechen“. Die Experten betonen, dass der Dollarkurs ohne diese Maßnahmen gegenüber dem Yuan erheblich höhere Levels erreichen könnte, was zu schweren Turbulenzen auf den globalen Finanzmärkten führen könnte.
Besondere Besorgnis erregt die von CNN übermittelte Information. Laut vier von der Station zitierten unabhängigen Quellen „könnte Trump die Ausrufung eines nationalen Wirtschaftsausnahmezustands bereits am ersten Tag seiner Amtszeit in Erwägung ziehen“. Ein solcher Schritt würde die Nutzung der Bestimmungen des Gesetzes über internationale wirtschaftliche Notstandsbefugnisse (IEEPA) ermöglichen, das dem Präsidenten weitreichende Kompetenzen im Bereich der Handelspolitik einräumt.
Globale Konsequenzen der amerikanischen Politik
Die Saxo Bank weist auf widersprüchliche Medienberichte über Trumps Pläne hin. Im Bericht lesen wir, dass „ein Artikel der Washington Post ein gezielteres Vorgehen bei der Erhebung von Zöllen vorschlug, während CNN auf die Möglichkeit der Einführung universeller Zölle hinwies“. Die Analysten betonen, dass „die Unsicherheit über die konkrete Gestaltung der Zollpolitik Trumps zu erheblichen Schwankungen auf den Märkten führt“.
Experten verweisen auf die Rekordstände des ISM Services Prices Paid Index für Dezember, der einen Wert von 64,4 gegenüber den erwarteten 57,5 erreicht hat. Diese Lesart führte zu einem signifikanten Anstieg der Renditen amerikanischer Staatsanleihen, die sich der psychologischen Grenze von 5,0 % nähern – einem zuletzt Ende 2023 verzeichneten Niveau.
Besonders schwierig ist die Situation auf dem britischen Anleihenmarkt. Analysten schreiben, dass „die Auktion von 5-jährigen Staatsanleihen (Gilts) eine größere Nachfrage anzog als die vorherige Emission, ihre Rendite jedoch auf den höchsten Stand seit Ende 2023 gestiegen ist und 4,5 % überschreitet“. Noch besorgniserregender sind die Notierungen von 30-jährigen britischen Anleihen, die neue 26-Jahres-Höchststände von über 5,21 % erreicht haben.
Die Situation auf dem Anleihenmarkt hat direkte Auswirkungen auf den Kurs des britischen Pfunds. Im Bericht heißt es, dass „der Anstieg der Renditen die britische Regierung zwingen wird, die fiskalische Disziplin zu verschärfen, sprich eine Sparpolitik umzusetzen“. Experten warnen, dass dies das Wirtschaftswachstum im Land zusätzlich verlangsamen könnte, das bereits mit dem Problem der Stagflation zu kämpfen hat.
Euro unter Druck
Analysten der Saxo Bank achten auch auf das Währungspaar EUR/GBP. Im Bericht wird hervorgehoben, dass „kürzlich keine signifikante Reaktion auf die Probleme Großbritanniens beobachtet wurde, teilweise weil die höheren Renditen britischer Anleihen und die restriktivere Politik der Bank of England vom Markt bereits berücksichtigt wurden“. Doch mit höher als erwarteten Inflationswerten in Deutschland und dem globalen Anstieg der Renditen stieg der Kurs des EUR/GBP auf ein mehrwöchiges Maximum über dem wichtigen Niveau von 0,8330.
Hardy kommt in seinem Bericht zu dem Schluss, dass die aktuelle Situation auf den Finanzmärkten besondere Aufmerksamkeit der Investoren erfordert. Die Unsicherheit über die zukünftige Handelspolitik der USA sowie die wirtschaftlichen Probleme Großbritanniens könnten zu weiteren Turbulenzen auf den Devisenmärkten führen.