Drohnenangriff auf russische Basis: Spannungen in Syrien eskalieren
Unbemannte Luftfahrzeuge haben die russische Luftwaffenbasis Chmeimim in Syrien angegriffen. Dies ist der erste derartige Angriff seit dem Sturz des Regimes von Baschar al-Assad. Russische Kommentatoren verdächtigen die neuen Machthaber in Damaskus, den Angriff durchgeführt zu haben.
Am Dienstagabend wurde in der russischen Basis Chmeimim in Syrien Luftalarm ausgelöst. Die Luftverteidigungssysteme waren darauf ausgerichtet, einen Drohnenangriff abzuwehren, berichtete unter anderem der mit iranischen Milizen verbundene Telegram-Kanal Sabareen News. Dies ist der erste Angriff auf militärische Einrichtungen Russlands in Syrien seit vielen Monaten.
Niemand kann mit Sicherheit sagen, wer hinter dem Angriff steckt. Prorussische Blogger geben der Gruppe Haiʾat Tahrir asch-Scham die Schuld, deren Anführer Ahmed al-Scharaa derzeit nach dem Sturz von Baschar al-Assad an der Spitze Syriens steht.
Pro-kremlische Kommentatoren sind ebenfalls davon überzeugt, dass die Basis nach dem Angriff nicht mehr wie zuvor funktionieren kann.
Sturz des Regimes und Veränderungen für Russland
Nach dem Sturz des Regimes im Dezember 2024 verlor Russland die vollständige Kontrolle über den Marinestützpunkt in Tartus und den Flughafen in Chmeimim. Der Prozess des Abtransports von Ausrüstung wurde eingeleitet.
Russland und die neuen syrischen Machthaber begannen Verhandlungen über das Schicksal der Militärbasen: Eine Regierungsdelegation besuchte Damaskus, und Wladimir Putin rief bei al-Schara an. Die Übergangsregierung Syriens forderte, dass der Kreml die Fehler der Vergangenheit eingesteht, Entschädigungen für die während der Intervention entstandenen Schäden zahlt und, wie Reuters berichtet, al-Assad ausliefert.
Russland ist offen für eine Zusammenarbeit mit den neuen Behörden in Damaskus. Kürzlich wurden syrische Pfund-Banknoten geliefert, die bisher in Russland gedruckt wurden. In letzter Zeit hatte das Land Schwierigkeiten, den Geldfluss auf dem Binnenmarkt sicherzustellen.
Ein potenzieller Angriff seitens HTS auf eine russische Einrichtung könnte die Zusammenarbeit zwischen Moskau und Damaskus stören. Gleichzeitig gibt es bisher keine Beweise dafür, dass tatsächlich die neue Regierung für den Angriff verantwortlich ist. In Syrien sind unter anderem noch immer Milizen von al-Qaida, des Islamischen Staates sowie Anhänger des ehemaligen Präsidenten Baschar al-Assad aktiv.