Entsetzen nach Anschlag in Magdeburg: Proteste erschüttern Stadt
Der Angriff auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat eine Welle von Protesten rechtsextremer Gruppen ausgelöst, berichtet die "Daily Mail". Etwa 1000 Personen versammelten sich im Stadtzentrum mit Flaggen und dem Slogan "Remigration". Sie riefen: "Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen".
Der Schock nach dem Angriff auf Spaziergänger auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg hält an. Der 50-jährige Taleb A. wurde unter dem Vorwurf des fünffachen Mordes, des versuchten weiteren Mordes und der Verursachung zahlreicher Körperverletzungen festgenommen. Er arbeitete als Psychiater in einer Justizvollzugsanstalt und wohnte 50 km von Magdeburg entfernt.
Der Mann äußerte Unterstützung für rechtsextreme Politiker und kritisierte die Migrationspolitik Deutschlands. Einen Monat zuvor, aber auch viele Wochen vorher, veröffentlichte er kontroverse Beiträge in sozialen Medien und kündigte unter anderem Rache an. Ihm missfiel der Umgang Deutschlands mit Flüchtlingen aus Arabien.
Seine abscheuliche Tat löste eine Protestwelle in Magdeburg aus. Wie das "Bild" berichtet, versammelten sich rund 1000 Demonstranten im Stadtzentrum mit Bannern und dem Slogan "Remigration" sowie regionalen Flaggen. Es kam zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Experten warnen davor, dass extreme Gruppen die Tragödie ausnutzen könnten.
Bild fügt hinzu, dass Rufe zu hören waren: "Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen", "Migration tötet", "Wir müssen uns unsere Städte zurückholen, unsere Dörfer und Heimat zurückerobern".
Das Euronews Portal zitierte Professor Matthias Quent von der Universität Magdeburg, der gesagt habe, die Region Ostdeutschlands sei ein Hotspot der Mobilisierung der extremen Rechten. Er habe darauf hingewiesen, dass man sich im Vorfeld der Wahlkampagnen für die Bundestagswahlen im Februar in einer kritischen Zeit befinde – nicht nur wegen Weihnachten, sondern auch im Zusammenhang mit Desinformation, Polarisierung und der Verbreitung von Hass, die nach solchen Angriffen auftreten könnten.
Im Zusammenhang mit dem Angriff wurden die Sicherheitsvorkehrungen auf Weihnachtsmärkten in ganz Deutschland erhöht. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln die Motive des Täters.