Erdbeben in Tibet: Über 100 Tote und Zehntausende obdachlos
In Tibet kam es zu einem Erdbeben der Stärke 7,1. Mindestens 126 Personen kamen ums Leben, und fast 200 wurden verletzt. Tausende Einwohner mussten ihre Häuser verlassen, und viele gelten nach wie vor als vermisst.
Nach dem Erdbeben der Stärke 7,1 auf der Richterskala in der Region Shigatse in Tibet am Morgen des 7. Januars ereigneten sich mehr als 500 Nachbeben, berichtet die Associated Press. Mindestens 126 Personen kamen ums Leben, und 188 wurden verletzt. Viele Personen gelten weiterhin als vermisst. Das Erdbeben verursachte enorme Zerstörungen, insbesondere in abgelegenen Dörfern, die wegen zerstörter Straßen und Erdrutschen schwer zu erreichen sind.
Das Epizentrum lag nahe der Stadt Tingri, in der Nähe des Mount Everest. Wohngebäude, Schulen und die Infrastruktur wurden zerstört. Mehr als 14.000 Rettungskräfte sind an der Suchaktion beteiligt und nutzen Drohnen und Spürhunde, um Personen unter den Trümmern zu lokalisieren.
"Wir tun alles, was wir können, um Menschen zu retten, aber die Bedingungen sind sehr schwierig", sagte ein Rettungskräfte-Mitglied in einem Interview mit CCTV.
Tausende ohne Dach über dem Kopf
Mehr als 3.600 Häuser wurden zerstört, und etwa 46.000 Personen mussten ihre Häuser verlassen. Viele Familien leben jetzt in provisorischen Unterkünften, aber die niedrigen Temperaturen erschweren das Überleben. Die Temperaturen sind unter null Grad gesunken, was eine zusätzliche Bedrohung für die Überlebenden darstellt.
"Alles begann plötzlich zu zittern", berichtete ein Bewohner. "Wir rannten nach draußen, und die Luft war voller Staub."
Medizinische Teams arbeiten ohne Unterbrechung, aber begrenzte Ressourcen und Transportprobleme erschweren die Hilfe in abgelegenen Orten. Hubschrauber sind oft das einzige Mittel zur Bereitstellung von Unterstützung.
Internationale Solidarität
China hat erhebliche Ressourcen mobilisiert, um mit der Krise fertig zu werden, aber auch andere Länder haben Unterstützung angeboten. Indien und Nepal, die ebenfalls die Erschütterungen spürten, haben ihre Bereitschaft zur Hilfe geäußert.
Der chinesische Präsident Xi Jinping forderte die lokalen Behörden auf, lebensrettende Maßnahmen zu priorisieren.
"Die ersten 72 Stunden sind entscheidend für das Retten von Leben", sagte ein Vertreter des Roten Kreuzes und betonte die Bedeutung der Zeit bei extremer Kälte.
Langer Weg zum Wiederaufbau
Der Wiederaufbau der Region nach dem Erdbeben wird viel Zeit und große Mittel erfordern. Viele Orte haben nach wie vor keinen Strom oder Zugang zu Kommunikation. Rettungskräfte fürchten Nachbeben, die sowohl Überlebende als auch Rettungsteams gefährden könnten.
Quellen: BBC News, CNN, Associated Press, The Guardian, USGC